Sonntag 26.6.2022
Es ist erst 7:00 Uhr, aber ich sitze schon im Kings Court am Fenster und gucke auf blauen Himmel und Wolken, die See ist leicht bewegt und die ersten Spaziergänger und Jogger laufen an meinem Fensterplatz vorbei.
Die Nacht über haben wir das schaukeln durchaus gemerkt – aber im Liegen war es ganz okay.
Leider hab ich eine Klimaanlagen-Erkältung mit Husten und ein bisschen Schnupfen. Und damit Tina noch etwas schlafen kann, bin ich hierher gegangen.



Frühstück wollten wir heute ausfallen lassen. Wir sind wieder zum Mittagessen verabredet und gehen heute Abend ins Verandah-Restaurant. Dieses Restaurant gehörte nicht zu unserer gebuchten Kategorie, aber man kann trotzdem dort reservieren und muss dann etwas zuzahlen. Wieviel, haben wir vorher nicht in Erfahrung bringen können. Das Restaurant kocht im französischen Stil und ist für seine Steak-Spezialitäten bekannt. Wir hatten an Bord direkt reserviert und im Britannia-Restaurant bei Arnold, unserem Kellner, Bescheid gesagt, das wir heute nicht kommen werden.
Ich habe dann an den Getränkestationen im Kings Court einen Tee für Kerstin und einen Kaffee für Tina geholt und bin damit zurück aufs Zimmer gegangen. Tina und Kerstin haben sich fertig gemacht und wir sind dann doch noch alle kurz im Kings Court vorbei für etwas mehr Tee und Obst. Wobei ich wieder ein Reisekaugummi frühstückte… Es schaukelt immer noch und ich nehme lieber gleich etwas gegen Reisekrankheit.
Am Vormittag: Relaxen und Tanzen
Wir suchten dann den Gang bzw. Promenade, zwischen dem Illumination Theater und den Royal Court Theater auf Deck 3.
Die hatten wir gestern entdeckt, einen Durchgang mit großen Fenstern, davor jeweils 2 Dreh-Sessel. Hier konnte man wunderbar sitzen und das Meer beobachten, dabei lesen (wenn einem die Leute, die hier durchgehen nicht stören) und hatte seine Ruhe.
Es ist draußen sonnig, Windstärke 7, also immer noch ein schwankendes Schiff. Allerdings sind es nicht mehr so unordentliche Wellen wie gestern Abend. Wir blieben eine Zeitlang sitzen und lasen unsere Bücher oder schrieben Reisetagebuch.
Dann wollte Kerstin den Line Dance-Kurs mitmachen. Das stand heute morgen im Bordprogramm, das wir jeden Abend von unserem Zimmer-Steward auf das Bett gelegt bekommen. Also gingen wir mit ihr in den Queens Room, wo schon viele Leute warteten. Eine Tanz-Trainerin und ein Trainer haben abwechseln die kleinen Schrittfolgen erklärt und dann wurde gleich mit Musik getanzt. Kerstin war begeistert, Tina und ich haben zugeguckt.
Es war schon wieder Mittagessen-Zeit und wir waren ja mit Georg und Paula verabredet. Diesmal bekamen wir einen Tisch direkt am Fenster. Es gab wieder ein paar Kleinigkeiten zum Essen, für mich asiatische Nudeln mit Brokkoli. Ich hatte das Gefühl, ich müsste mehr Gemüse essen…
Tina ging anschließend im Poolraum auf Deck 12 zum Chillen, Kerstin und ich beschlossen etwas spazieren zu gehen. Wir schafften immerhin 3 Runden (ca. 1,5 km) auf dem Promenadendeck 7.








Am Nachmittag: Wissen, Tee und Steaks…
Um 15 Uhr gab es im Illumination Theater eine Planetarium-Vorstellung auf deutsch. Hierfür hatten wir uns auf der Queen Mary 2-Schiffs-App, die wir am Anfang der Reise auf unsere Handy geladen hatten und die nur über das Schiffs-WLan funktionierte, angemeldet.
„World beyond the earth“ hieß der Film und es ging um die Entstehung von Planeten. Wir saßen unter einer Kuppel auf die der Film projizierten wurde. Die Stühle ließen sich zurück lehnen, so das man im Liegen in den „Himmel“ gucken kann. Der Film ging ca. 40 Minuten und war sehr spannend, aber auch wissenschaftlich.
Die Carinthia Lounge hatten wir noch gar nicht ausprobiert. Also gingen wir hier hin für den Nachmittags-Tee, bzw. Bloody Mary und Donuts. Diese Lounge bietet in einem Tresen zu jeder Tageszeit Kleinigkeiten zum essen an, natürlich konnten wir nicht wirklich widerstehen und probierten wenigsten ein paar der süßen Gebäckstücke. In der Lounge finden auch oft Musikveranstaltungen statt. Irgendwie erschien uns die Lounge aber eher indifferent und allgemein. Viele der Gäste saßen hier auf den weißen Sofas und Sesseln, lasen, spielten Gesellschaftsspiele – es wirkte wie das große Wohnzimmer vom Schiff.
Ich bin irgendwann nach oben gegangen um zu duschen und mich umzuziehen, Tina kam später.
Ein Highlight: Steak-Dinner im Veranda-Restaurant
Um 18:00 Uhr gingen wir auf Deck 2 noch zum Fotografen vom Schiff. Kerstin wollte sich heute fotografieren lassen und das ganz professionell.
Dann ging es zu unserer Reservierung in das Grill Restaurant “The Verandah” auf Deck 8, das beim Poolbereich liegt. Es war noch nicht voll, wir bekamen einen Platz am Fenster. Draußen wurde es immer nebliger. Dafür auch ruhiger auf dem Wasser.
Maria aus Sardinien war unsere Kellnerin und versetzt uns mit ihren italienischen Akzent und Sätzen, die immer wieder ins Gespräch einflossen, gleich nach Italien. Wir lieben Italien! Als erstes zeigt sie uns die Steak-Varianten, roh auf einem großen Tablett. Sie erklärte die Stücke und woher sie kamen.
Natürlich bestellen wir alle Steak, deswegen waren wir ja hier. Maria kam wieder mit einer Box mit Steak-Messern. Sie hatten alle verschiedene Klingen und Griffe und jeder durfte sich eines aussuchen.
Den Wein hatten wir ja aus Deutschland mitgebracht (man darf pro Person 1 Flasche Wein mit an Bord bringen, muss dann aber Kork-Geld im Restaurant bezahlen). Den Rotwein aus Portugal hatten Tina und ich passend zu unserem geplanten Steak-Essen beim Hamburger Weinhändler „Rindchen´s Weinkontor“, bei einem netten kleinen Tasting ausgesucht. Der Verkäufer staunte damals nicht schlecht, als wir ihm erzählten, das der Wein auf große Fahrt mit der Queen Mary 2 geht.
Unser Sommelier im Restaurant sah anhand des Etiketts, der Herkunft und Traube ziemlich schnell und gut, wie der Wein schmecken würde. Wir hatten ihn ja schon probiert. Er durfte dann auch probieren und befand ihn für gut (zumindest behauptet er das 😉) .
Kerstin und ich hatten noch Lobster Cocktail zur Vorspeise, dann kamen die Steaks – perfekt auf den Punkt gebraten, sehr würziges Fleisch. Die Beilagen, Kartoffelgratin, Kartoffelpüree, Salat wurden dazugestellt, waren auch gut gewählt.
Zum Dessert teilten wir uns 1 Stück Apple Pie und es kam ein Käse-Wagen, von dem man sich aus der wunderbaren Welt der Käse, ein paar Stücke auf einen Teller legen lassen konnte. Das alleine hat uns in den Food-Himmel gehoben.
Angenehm war auch, das wir nicht sehr stark zum Aufbrechen gedrängt wurden. Es war mittlerweile sehr voll im Restaurant. Und es kostete übriges „nur“ 45,-$/pro Person extra für das Steak-Restaurant. So gut gesättigt und sehr zufrieden mit unserer Wahl gingen wir aus dem Restaurant, nicht ohne uns beim Sommelier und bei Maria und ihr Team sehr für den schönen Abend zu bedanken.
Wir wollten dann in den Lions Pub etwas trinken gehen, aber hier war Spieleabend und es war sehr voll und laut. Also gingen wir ein Stockwerk höher in den Chart-Room. Wir bestellen Wasser und als Digestif einen Whisky. Und mussten schmunzeln als die Flasche Wasser kam – es hieß „Waterkant“ und war Sprudel-Wasser aus Hamburg. Die Heimat lässt grüßen.
Kerstin und Tina wollten noch beim Theater vorbeisehen, da sang heute eine Künstlerin, Jenny Williams, ihre Lieblingslieder. Ich war zu kaputt und erkältet und bin schon nach oben aufs Zimmer gegangen.
Die beiden kamen bald nach und waren von Jenny Williams begeistert – sie hat seit dem Tag neue Fans.
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