Beiträge mit dem Schlagwort: Southhampton

Tag 3 – Queen Mary 2: In Southampton

Freitag 24.6.2022

Um 6:30 Uhr ging unser Vogelgezwitscher an und es wurde hell – toller Wecker! Wir waren über Nacht in Southampton angekommen und lagen im Hafen. Heute gab es die Möglichkeit von Bord zu gehen – ob auf eigene Faust oder mit einer geführten Tour. Kerstin hatte sich im Vorfeld für die Tour nach Windsor Castle entschieden und gebucht. Und die ging früh los. Das Wetter ist heute eher kühl und mausgrau.

Wir wollten noch zusammen im Kings Court frühstücken, deshalb standen wir alle auf und gingen ins Büffet-Restaurant. Das erschien uns so früh am einfachsten. Es war recht voll, auch weil viele Gäste hier ausstiegen. Heute Nachmittag kommen dann die “Neuen“ an Bord, die mit uns nach New York reisen.

Nach dem Frühstück haben wir Kerstin zum Treffpunkt für ihre Reisegruppe in das Court Theater gebracht. Ab jetzt war sie Teil der Reisegruppe „Windsor Castle“, die mit dem Bus zum Schloss der Queen fuhren. Dort gab es auch eine kleine geführte Tour und etwas Zeit um alleine herumzulaufen.

Tina und ich mussten nach dem Frühstück in England „einreisen“ – was so von statten ging: in der Lobby waren Stationen mit einer Passkontrolle, da haben wir uns angestellt, unsere Bordkarten und Pässe gezeigt und wir konnten im Kreis der runden Grand Lobby wieder zurück in den Gang gehen… nicht mal das Schiff haben wir für die „Reise“ nach England verlassen. Wir sind dann wieder auf Deck 7 zu den Liegestühlen gefahren.

Und haben erstmal sämtliche Social Media Kanäle bedient und zuhause angerufen. Den so nah an Land hatten wir noch europäisches Roaming-Netz. Ich hab dann noch einen Tee geholt und wir saßen noch etwas länger und beobachteten den Hafen von Southampton.

Besuch im Swimmingpool und in der Bibliothek

Es wurde aber ganz schön frisch, weshalb wir uns für ein Besuch im Pool entschieden. Hier im geschlossen Pool-Raum auf Deck 12 war es schön warm, ich war schwimmen, Tina im Hot Tub. Da bin ich, nachdem ich meine kleinen Mini-Runden in dem kleinen Pool gedreht habe, auch noch zum aufwärmen hinein gegangen.

Nachdem wir uns im Zimmer wieder ausgehfein gemacht haben, sind wir auf Deck 8 zur Bibliothek gefahren. Das war eines der Dinge, die wir auf jeden Fall an Bord machen wollten. Schließlich ist es die größte schwimmende Bibliothek der Welt. Wir fanden Sessel mit Blick auf das Bug und den Hafen von Southampton. Dabei lasen wir unsere mitgebrachte Reiselektüre. Tina hatte sich etwas von Thomas Mann und seiner Reise auf dem Schiff nach Amerika mitgebracht, ich hatte mir „In 80 Tagen um die Welt“, die erste Übersetzung von Jules Verne, mit den alten Zeichnungen eingepackt. Man kann natürlich auch aus den zahlreichen Regalen sich Bücher, auch in Deutsch, ausleihen. Es war hier relativ ruhig, auch weil einfach viele Gäste nicht mehr oder noch nicht an Bord waren.


Neue Freunde beim Mittagessen

Um 12 Uhr sind wir ins Britannia Restaurant zum Mittagessen gegangen. Wir bekamen einen Tisch neben einem Ehepaar, das wir schnell als „ach, auch aus Deutschland“ erkannten. Wir saßen so nah an dem nächsten Tisch, das wir uns gleich vorstellten. Georg und Paula kamen aus dem bayrischen Raum. Dann wurde neben uns noch ein einzelner älterer Herr gesetzt. Auf Nachfrage stellte sich heraus, das er aus San Diego kam. Er war schon weit und viel gereist und hatte ein paar gute Tipps auf Lager z.B. sich heute Nachmittag unbedingt ein ruhiges Plätzchen zu suchen, wenn alle Engländer einschiffen. Es würde hektisch werden…

Auf der Mittagskarte gab es reichlich Auswahl – ich entschied mich für Cole Slaw Salat und Chicken-Satay-Spieße, dann ein Garnelen Sandwich und zum Dessert Apple-Tarte-Tatin und Tina hatte eine Schoko-Mousse. Dazu gab es anregende Unterhaltungen nach links auf englisch und nach rechts auf Deutsch und in der Mitte auf unserem Tisch einen sehr guten Weißwein aus Neuseeland.

Im Pool-Raum war es so schön warm und leer, sodass wir uns nach dem Essen dorthin zurückgezogen haben, um etwas auszuruhen, von den frühen aufstehen ;-).


Auslaufen aus Southampton, Party on Bord und eine Show

Wir sind so gegen 16:00 Uhr auf unser Zimmer gegangen, auch Kerstin kam gerade von ihrer Tour zurück. Sie war ganz begeistert und erzählt alles im Detail, zeigte uns ihre Mitbringsel.

Heute war der Dresscode „Smart Attire“ – sportlich elegant. Wir zogen trotzdem unsere schönen Kleider an. Wer weiß, ob sie am Ende der Reise noch passen…
Viele Gäste ziehen sich leider aber nicht entsprechend um, man sieht oft Jeans, T-Shirt, Pullover – alles eher „sportlich“ als „elegant“.

Um 17:15 Uhr sollte das Schiff auslaufen. Und es sollte am Pool Deck eine „Party“ geben. Wie viele andere auch, gingen wir dahin. Die Kellner flitzten mit den Cocktail-Tabletts von einem zum anderen. Das Wetter war bedeckt, aber nicht zu kalt. Wir tranken einen Cocktail und warteten auf das Ablegen. Dabei erzählt uns Kerstin noch mehr von ihrem Ausflug nach Windsor Castle.
Und dann fuhr das Schiff so langsam los, das wir es überhaupt nicht mitbekamen „Oh – wir fahren ja schon!?“ Man sah, wie sich der Schiffsrumpf langsam von der Kai-Mauer fortbewegte. Es ist schon erstaunlich, wie vorsichtig so ein großes Schiff steuern und fahren kann.

Nun ging es zum Essen ins Britannia Restaurant. Unsere Tischnachbarn kamen etwas später. Jeder erzählte beim Essen, was er oder sie so am Tag erlebt hat, Geschichten wurden ausgetauscht.
Nebenbei studierten wir die Speisekarte und bestellen. Bei mir wurden es heute kleine Frühlingsrollen, Linguine mit Garnelen, als Dessert eine Pavlova mit Früchten. Die anderen bestellen den Rinderbraten mit englischen Yorkshire-Pudding, ein fettgebackenes „Brötchen“ aus Brandteig.

Unsere ganze Tisch-Gruppe beschloss, heute um 20:00 Uhr ins Theater zu einer SingShow zu gehen. Nach dem Essen gingen wir also schnurstracks ins Royal Court Theater. Die Show hatte schon angefangen und es war sehr voll. Wir fanden an der Seite noch einen guten Platz. Pavle Kamiloski aus Mazedonien sang auf der großen Bühne Songs von Sintra & Co. Die Show ging etwa eine 3/4 Stunde. Er sang sehr gut, die Band spielte toll, seine Entertainment-Skills waren ausbaufähig.


Edith und Dennis entschieden sich anschließend für einen Besuch im Lions Pub, wir gingen wieder in den Chart Room, 1 Stockwerk höher. Mit einem Umweg in die Geschäfte, die um die Grand Lobby im ersten Stock (Deck 3) liegen. Kerstin kaufte auch gleich eine Bluse.

Im Chart Room gab es wieder Live Musik. Heute wollten wir alle unsere Sternzeichen Cocktails probieren. Das ist in dieser Lounge die Spezialität. Die Cocktails von Tina (Krebs) und Kerstin (Stier) kamen in Elefanten-Figuren-Becher. Meiner (Zwilling – A thousand Journeys) in einem hohen Stilglas. Er war mit Prosecco, Birnensaft, Rum und Limettensaft zubereitet und sehr erfrischend. Draußen wurde es dunkel, die See sah auch etwas kabbeliger aus, es gab kleine Schaumkronen auf den Wellen. Man merkt das wir in Richtung offene See fuhren.

Unser “Foto of the Day” haben wir noch bei der Schiffsglocke gemacht. Kerstin ging dann ins Bett, sie war von ihrem Ausflug geschafft. Tina und ich wollten nochmal den Queens Room suchen gehen. Den großen Ballsaal, in dem Abends nach dem Essen getanzt wird. Den hatten wir nämlich noch gar nicht gefunden.

Hinter dem Britannia Restaurant ging es links zum Galerie Gang mit der Kunstausstellung (hier waren wir auch noch nicht) und dann sahen wir im Queens Room ein paar Leute tanzen, viele Gäste saßen an Seite. Ein Raum dahinter bereiteten die Kellner alles in der Disco G32 vor, ab 11:00 Uhr sollte es hier weitergehen.

Wir aber gingen auf unser Zimmer – der Tag war wieder lang. Genauer gesagt – 1 Stunde länger. Den das ist die Uhrzeit, die wir jetzt fast jede Nacht zurück stellen müssen und so 1 Stunde gewinnen, auf unserer Fahrt nach New York.

Hier geht zum 4. Tag

Kategorien: Allgemein, Reisen, Transatlantik Hamburg - New York | Schlagwörter: , , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Tag 2 – Queen Mary 2: Erster Tag auf See


Donnerstag 23.6. 2023

Wir sind heute Morgen um 7:15 Uhr mit Tageslicht (Wecker) und Vogelgezwitscher geweckt worden. Tatsächlich lassen wir uns auch im Urlaub ab und zu mit Wecker wecken, einfach damit wir am Tag viel unternehmen können. Den Tipp mit dem Tageslichtwecker, hatten wir von einer Engländerin aus einem Vlog (Youtube) über ihre Reise mit der Queen Mary 2. Wir fanden, das es ein guter Tipp war.
Von dem Auslaufen aus Hamburg heute Nacht haben wir nix mitbekommen. Wir machten uns fertig und gingen zum Britannia Restaurant zum Frühstück. Morgens und Mittags hat man keinen festen Platz und wird am Eingang von der Chef-Stewardess an einem Tisch zugeteilt. Dabei wird man von einem der Kellner begleitet.

Wir bekamen einen netten Tisch und die Karte. Die tatsächlich nicht jeden Tag gleich war, wie wir später feststellten. Aber die „Hauptsachen“ zum englischen Frühstück sind immer dabei. Wir bestellten Tee und Kaffee. Und ich bekam auf Nachfrage sogar meine Hafermilch für den Kaffee. Wir frühstückten üppig mit Toast, Marmelade, Spiegelei, Egg Benedict & Buttermilk-Pancakes.

Unser erster Seetag

Danach gingen wir auf das Sonnen-Deck auf Deck 12. Hier waren bereits fleissige Helfer dabei die Liegestühle aufzustellen. Denn es war herrliches Seewetter, leichter Wind, Sonne, dabei auf einem Liegestuhl ins Wasser gucken – so hatten wir uns das gedacht.

Auf dem Sonnendeck um uns herum spielten bereits die ersten Gäste Badminton, Golf und Shuffleboard. Viele Gäste fahren nur von Hamburg bis Southampton – als kleine Mini-Fahrt.

Zuviel Sonne am ersten Tag ist ja auch nicht gut – also gingen Kerstin und ich noch etwas schwimmen im Pool und den Hot Tub ausprobieren. Tina hielt wie immer die Jacken…


Kerstin hat sich dann zum Ausruhen etwas hingelegt. Tina und ich sind ins Kings Court Restaurant gegangen. Alles hier sah wieder wunderbar aus und wir haben eine Mini Portion Sushi und Sashimi gegessen. Und Soft-Eis probiert – ein bischen Erdbeere und Schokolade. Das Eis haben wir auf dem Aussendeck auf einem Liegestuhl gegessen. Dabei konnten wir einen Blick auf die Küste der Niederlande werfen. An der weißen Küste von Dover fahren wir leider spät in der Nacht vorbei… schade, so werden wir nix davon sehen. Um 14:00 Uhr gab es die Möglichkeit mit der deutschen Reiseleitung zu sprechen und wir gingen hin, um ein paar Dinge zu klären. Wirklich helfen konnte sie uns aber nicht.

Und unser erster Gala-Abend…

Damit auch die Gäste, die in Southampton wieder aussteigen, einen Gala-Abend erleben, gab es gleich am ersten Tag eine Gala-Veranstaltung. Das gute ist, am Anfang der Reise passen die Kleider auch noch…Wir haben uns in unseren Zimmern umgezogen und geschminkt und zogen los zum Britannia Restaurant. Heute hatten wir unser erstes Essen im Restaurant. Wir hatten ja im Vorfeld Plätze an einem 6er Tisch reserviert und waren gespannt, wenn wir als Tischnachbarn bekommen.

Aber erstmal haben wir uns, in unseren roten und blauen Kleidern, auf den Weg in den Commodore Club, auf Deck 9 gemacht. Hier gab es, mit Blick durch große Fenster auf das Bug des Schiffes unsere Aperitifs. Es ist sehr edel hier, auch wenn wir so früh die ersten Gäste waren, die sich bereits umgezogen hatten. Aber nach und nach trudelten auch andere Gala-Gäste ein. Das könnte unsere Lieblings-Bar werden – wenn nicht die Gefriertruhenartige Kälte im Raum, durch die Klimaanlage, wäre.


Um 18:00 Uhr, unserer festen Essenzeit während der Fahrt, gingen wir zum Britannia-Restaurant und wurden an unseren Tisch im ersten Stock geführt. Am Tisch saßen bereits 2 Gäste – Dennis, der mit seiner Mutter Edith reiste. Wir stellten uns vor und erklärten erstmal, warum wir gestern nicht da waren. Und das wir wirklich gerne die Ausfahrt aus Hamburg live miterlebt hätten. Der 6. Platz blieb während der ganzen Fahrt leer.


Unser Kellner Arnold stellte sich uns vor, er sollte die ganze Fahrt über für uns am Tisch sorgen – und wir vermissen ihn wirklich sehr. Er war immer ruhig und ließ alles sehr einfach und unkompliziert aussehen. Jhim, unser Sommelier stellte sich ebenfalls vor – er war schon ganz gespannt, wer die 18 Flaschen Wein bestellt hat. Ja, wir hatten uns, nach langem überlegen, für das Weinpaket an Bord entschieden und gleich 18 Flaschen bestellt. Schließlich sind wir zu dritt… Dafür bekam Tina ein kleines „Gutschein-Heft“, aus dem sie für jede Flasche einen Zettel herauslösen und Jhim geben musste. Und sie bekam eine Liste mit den Weinen, die in unserer Kategorien war. Heute nahmen wir einen Rotwein aus Kalifornien. Um es vorweg zu nehmen – es waren großartige Weine dabei. Wir waren begeistert.

Wir haben uns sehr nett mit Dennis und Edith unterhalten, auch sie machten die Fahrt das erste Mal und auch in New York waren sie vorher noch nicht. Da wir schon öfter in „The big Apple“ waren, hatten wir gleich reichlich Gesprächsstoff und erzählten von unseren Erlebnissen.

Anschließend gingen wir, mit der übrigen 2. Flasche Rotwein unter den Arm, gleich nach nebenan in den Chart Room. Das ist, als Weintrinker sehr praktisch, denn man kann seinen Wein überall mit hinnehmen und bekommt in der jeweiligen Lounge oder Bar nur die Gläser dazu – das ist absolut üblich und wir waren nicht die einzigen, die das so machten.

Am Abend haben wir einfach relaxt

Der Chart Room ist eine etwas elegantere, dabei helle und freundliche Bar, in der grade ein Streichquartett spielte. Wir bekamen 3 Gläser für unseren Wein und jede Menge Knabbereien. Später spielte ein Jazz Trio Smooth Jazz. Von „Moon River“ bis „Sentimentale Journey“ war alles dabei. Dabei auf die sonnenbeschienene ruhige See gucken – unbezahlbar!

Als wir zu unseren Zimmer hochfuhren, steckten wir nochmal die Nase aufs Aussendeck – es war ganz schön windig, aber ein wunderbarer zartrosa Abendhimmel zu sehen. Wir machten ein paar stürmische Fotos von uns im Abendkleid – und der Wind fühlte sich an, wie kalt duschen.

Im Zimmer lag bereits das Betthupferl auf dem Kissen, die Betten waren aufgeschlagen und das Program auf Deutsch und Englisch lag auf unserem Bett. So konnten wir schon mal studieren, was morgen in Southampton alles los ist.

Hier geht es zum 3. Tag

Kategorien: Allgemein, Reisen, Transatlantik Hamburg - New York | Schlagwörter: , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Tag 1 – Queen Mary 2: Und jetzt geht unsere Reise los…

Mittwoch 22.6.2022

„In 20 Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über Dinge,
die du nicht getan hast als über Dinge, die du getan hast.
Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen.
Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche.
Träume.“

Mark Twain

Heute ist es soweit – in ca. 2 Stunden fährt Tina mit dem Taxi los, holt mich und meine 2 großen Koffer ab und wir fahren nach Steinwerder zum Cruise-Terminal um auf der Queen Mary 2 einzuchecken.
Kerstin kommt direkt aus Berlin mit dem Zug und fährt dann ebenfalls mit dem Taxi zum Terminal.

Das war eigentlich anders geplant, aber Kerstin hat sich eine dicke Erkältung eingefangen und wollte gestern Nacht noch zuhause bleiben. Ursprünglich wollte sie gestern schon zu mir kommen.

Gestern war bis jetzt der spannendste Tag unserer, noch nicht mal angetretenen, Reise: der Covid-Test stand uns allen bevor. Schon die ganze Woche waren wir nervös, testeten uns ständig, trugen überall Maske. Das war anstrengend, aber wir wollen ja unbedingt die Reise antreten. Und am Abend vorher hatten wir dann alle unseren Test mit Negativen Ergebnis in der Hand – Puh…

Unsere Eincheck-Zeit beginnt um 14:15 Uhr, so konnte ich heute morgen alles entspannt angehen. Auch mal ganz schön, nicht in der Nacht aufstehen zu müssen, um in Hektik zum Flughafen zu fahren.

Jetzt heißt es warten…

Tina hat mich mit dem Taxi abgeholt und wir haben meine 2 Koffer und mein Handgepäck eingeladen. Mit soviel Gepäck sind wir noch nie gereist. Aber auf dem Schiff wird abends festliche Kleidung erwartet. Und wir haben uns dafür mal alle Kleider und Geschmeide, die wir so hatten, zurecht gelegt und eingepackt.

Der Taxifahrer fuhr uns dann bei strahlendem Sonnenschein durch Hamburg und über die Köhlbrandbrücke (immerhin die zweitgrößte Strassenbrücke Deutschlands) in den Hafen. „Da ist sie“ Tina sah die Queen Mary 2 zuerst in Steinwerder am Terminal liegen. Und die Schlangen beim einchecken. Wir gaben unsere Koffer ab und warteten auf Kerstin die ja aus Berlin kam. Dabei gingen wir etwas um den Terminal herum, denn das Schiff haben wir tatsächlich immer noch nicht in Gänze gesehen. Der Terminal verdeckt es und wir konnten nur durch einen Zaun den Bug der Queen Mary 2 sehen.
Während wir da so standen, sprang Kerstin plötzlich vor uns – wir hatten zwar in jedes ankommende Taxi geguckt, sie aber gar nicht gesehen.

Wir stellten uns in die Schlange zum einchecken an. Ein junger Mann kontrolliert unsere Boarding Pässe und schickte uns zu einem anderen Eingang. Hier wurden wir als erstes nach unseren Covid Test gefragt und die Gesundheits-Fragen, die wir ja schon online auf der Cunard-Website beantwortet hatten, wurden nochmal abgefragt

Dann ging es in die eigentliche Schlange zum Check in.
Und wir warteten. Und gingen etwas vorwärts. Und warteten. Und es ging wieder etwas vorwärts… 2 Stunden dauerte es, bis wir endlich vor einem Check in Mitarbeiter standen. Dabei hatten wir ja schon alles im Internet ausgefüllt und elektronisch eingecheckt… aber, wie uns dann nach 2 Stunden warten, eine junge Dame sagte, hatten sie Probleme mit dem Internet.

Endlich ging es weiter und unsere Boarding-Pässe wurden mit den Angaben, die wir online auf der Cunard-Website (mit login auf die persönliche Reise) gemacht hatten und dem Esta-Antrag (es ging ja nach Amerika) verglichen. Warum man dafür das Internet brauchte, hat sich uns nicht erschlossen. Wir durften weiter durch die Handgepäck-Kontrolle, die wie auf einem Flughafen aufgebaut war. Anschließend gab es eine Passkontrolle durch den deutschen Grenzschutz. Und da durften wir ohne Kontrolle passieren (Deutscher Reisepass zahlte sich hier aus) und endlich ging es aufs Schiff.

Endlich auf dem Schiff…

Dann ging alles so schnell, das wir gar nicht richtig mitbekamen, das wir plötzlich im Schiff waren. Wir gingen die lange Gangway längs, bogen auf die kleine gläserne Brücke, zeigten unsere Boardingpässe und hatten auf einmal dicken Teppich unter den den Füßen. Wir wurden vom Empfangs-Personal freundlich begrüßt und gleich zu den richtigen Fahrstühlen geleitet. Das wir uns da schon in der berühmten „Grand Lobby“ vom Schiff befanden, haben ich gar nicht richtig wahrgenommen.

Wir fuhren auf Deck 12 und gingen links in die Gänge. Unsere Kabinen befanden sich etwas „versteckt“ im „odd“-Gang (die liegen etwas hinter einer Wand, an der man vorbeigehen kann). Unsere Koffer standen schon davor, unsere Zimmerkarten bzw. die Bordkarten, die auf dem Schiff gleichzeitig Kreditkarte, Schlüssel und „Schiffsausweis“ sind, steckten an der Zimmernummer in einem Briefumschlag. Kerstins Zimmer ist direkt neben unserem Zimmer.

Unser innenliegender „Stateroom„ hatte 2 Einzelbetten an den Seitenwänden, dazwischen war erstaunlich viel Platz, davor gab es noch einen kleinen Tisch und Sessel, ein Schreibtisch mit Stuhl und ein Fernseher der bereits mit dem Sicherheits-Video lief.
Am Eingangsflur entlang waren die Kleiderschränke, Schubladen und sehr viel Stauraum (und die Rettungswesten! ). Das Bad ist natürlich klein, aber alles da.

Wir suchten erstmal den versprochenen Sekt. Im Kühlschrank wurden wir fündig. Kerstin kam zu uns rüber, sie hatte ja alleine eine Kabine. Und dann stießen wir auf unsere Reise an. Unsere Reise, über den Atlantik nach Amerika mit einem Oceanliner, auf die wir fast 2 Jahre gewartet haben.

Nun ging es ans auspacken. Die vielen Kleider, die wir abends zu den Events tragen wollten, passten auf alle Bügel. Die Schubladen füllten sich mit Kleinkram.
Nebenbei sahen wir im Fernseher das Sicherheitsvideo. Wir sollten uns dann auch zügig an unserem Evakuierungs-Sammelpunkt treffen. Das wurde vom Bordpersonal kontrolliert. 
Unser Kabinen-Stewardt Albino klopfte bei uns an und stellte sich vor. Er würde noch bis Southampton für uns sorgen, dann fliegt er nach 9 Monaten Arbeit nach Hause auf die Philippinen. Und freute sich schon sehr drauf. Unser darauf folgender Steward war sehr nett, stellte sich uns aber nie direkt vor.

Und weil das Schiff ja um 19:00 Uhr auslaufen sollte, entschieden wir uns, heute das Dinner um 18:00 Uhr im Britannia zu Canceln und im Kings Court Buffet Restaurant etwas zu essen. Wir hatten im Vorfeld einen festen Dinner-Termin im Britannia-Restaurant angegeben und uns für den frühen Termin um 18 Uhr entschieden.

… und dann kam alles anders.

Auf dem Weg zum Büffet ließen wir unsere Bordkarten von einem Steward, an unserem besagten Sammelpunkte, für den Fall einer Evakuierung, scannen. So wollten sie überprüfen, das jeder Passagier auch die Sicherheitsvorkehrungen gesehen und verstanden hat.

Das „Kings Court“-Büffet-Restaurant hat viele Stationen mit tollen Gerichten mit Fisch, Fleisch, Gemüse, es gibt Desserts, Eis, Getränke, Salate, Käse und Brot. Für dieses Restaurant muss man sich nicht schick machen und viele nutzen es auch während der Überfahrt, wenn sie es legerer mögen.

Wir suchten uns etwas Gemüse, Fleisch, Brot und Käse – vor Aufregung hatten wir nicht wirklich großen Hunger. Obwohl wir den ganzen Tag wenig gegessen haben.

Und dann kam die Durchsage vom Kapitän Andrew Hall, das die Queen Mary heute nicht mehr aus Hamburg auslaufen kann. Ein anderes Schiff hatte Vorrang.
Das war für uns ein Hammer – denn nicht nur, das wir uns wirklich sehr darauf gefreut haben, die Elbe und Hamburg vom Wasser aus zusehen. Wir hatten auch Freunden und Familie Bescheid gesagt, die jetzt alle am Strand in Altona und Blankenese waren, um uns zuzuwinken und zu verabschieden.
Glücklicherweise hatten wir noch LTE-Netz auf den Handys, so konnten wir allen Bescheid sagen.

Der Hamburger Hafen bei Sonnenuntergang

Wir gingen etwas auf dem Schiff herum und landeten im Lions Pub. Wir fanden einen Platz in den schweren Ledersesseln, mit Blick auf den Hafen. Auf den Schreck mit dem verzögerten Start brauchten wir erstmal einen Cocktail.

2 Bloody Marys und einen Cosmopolitan später suchten wir eine neue Location auf. Auf „unserem“ Deck 12 ist auch der Poolraum, hier gingen wir raus an Deck.
Das Wetter war traumhaft, leichter Wind, Abendsonne, wir konnten den geschäftigen Hamburger Hafen aus nächster Nähe sehen. Etwas tiefer auf dem Pooldeck am Heck mit der Poolbar fanden wir einen Liegestuhl, auf dem wir zu dritt sitzen konnten. Tina holte an der Bar für uns noch einen Weißwein und wir saßen einfach da und genoßen den wunderbaren Sonnenuntergang über Hamburg.
Natürlich machten wir dabei jede Menge Fotos, von den großen Lastenkrähnen, den Flaggen, ein bisschen „Titanic“-Fotos a la Kate und Leonardo, kleine Filme von der Stadtansicht mit der Elb-Philharmonie und telefonierten nochmal mit der Familie am Strand.

Irgendwann wurde es aber kalt und dunkel und auch spät. Und wir gingen auf unsere Zimmer. Kerstin war ja noch erkältet und vor allem sehr früh aus Berlin losgefahren und ging ins Bett.
Tina und ich gingen doch nochmal durch das Schiff, weil wir etwas Hunger hatten. Jetzt legte sich der Streß der letzten Tage etwas. Aber das Kings Court war bereits geschlossen.
Wir fanden beim Bummeln noch das Aussendeck, den gläserneren Aussichts-Fahrstuhl, den Spa- und Wellness-Bereich. Im Lions Pub war viel los und die Stimmung gut. Aber jetzt waren wir auch müde und gingen aufs Zimmer.

Hier geht es zum 2. Tag



Kategorien: Reisen, Transatlantik Hamburg - New York | Schlagwörter: , , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Bloggen auf WordPress.com.

%d Bloggern gefällt das: