Freitag 24.6.2022
Um 6:30 Uhr ging unser Vogelgezwitscher an und es wurde hell – toller Wecker! Wir waren über Nacht in Southampton angekommen und lagen im Hafen. Heute gab es die Möglichkeit von Bord zu gehen – ob auf eigene Faust oder mit einer geführten Tour. Kerstin hatte sich im Vorfeld für die Tour nach Windsor Castle entschieden und gebucht. Und die ging früh los. Das Wetter ist heute eher kühl und mausgrau.
Wir wollten noch zusammen im Kings Court frühstücken, deshalb standen wir alle auf und gingen ins Büffet-Restaurant. Das erschien uns so früh am einfachsten. Es war recht voll, auch weil viele Gäste hier ausstiegen. Heute Nachmittag kommen dann die “Neuen“ an Bord, die mit uns nach New York reisen.
Nach dem Frühstück haben wir Kerstin zum Treffpunkt für ihre Reisegruppe in das Court Theater gebracht. Ab jetzt war sie Teil der Reisegruppe „Windsor Castle“, die mit dem Bus zum Schloss der Queen fuhren. Dort gab es auch eine kleine geführte Tour und etwas Zeit um alleine herumzulaufen.
Tina und ich mussten nach dem Frühstück in England „einreisen“ – was so von statten ging: in der Lobby waren Stationen mit einer Passkontrolle, da haben wir uns angestellt, unsere Bordkarten und Pässe gezeigt und wir konnten im Kreis der runden Grand Lobby wieder zurück in den Gang gehen… nicht mal das Schiff haben wir für die „Reise“ nach England verlassen. Wir sind dann wieder auf Deck 7 zu den Liegestühlen gefahren.
Und haben erstmal sämtliche Social Media Kanäle bedient und zuhause angerufen. Den so nah an Land hatten wir noch europäisches Roaming-Netz. Ich hab dann noch einen Tee geholt und wir saßen noch etwas länger und beobachteten den Hafen von Southampton.




Besuch im Swimmingpool und in der Bibliothek
Es wurde aber ganz schön frisch, weshalb wir uns für ein Besuch im Pool entschieden. Hier im geschlossen Pool-Raum auf Deck 12 war es schön warm, ich war schwimmen, Tina im Hot Tub. Da bin ich, nachdem ich meine kleinen Mini-Runden in dem kleinen Pool gedreht habe, auch noch zum aufwärmen hinein gegangen.
Nachdem wir uns im Zimmer wieder ausgehfein gemacht haben, sind wir auf Deck 8 zur Bibliothek gefahren. Das war eines der Dinge, die wir auf jeden Fall an Bord machen wollten. Schließlich ist es die größte schwimmende Bibliothek der Welt. Wir fanden Sessel mit Blick auf das Bug und den Hafen von Southampton. Dabei lasen wir unsere mitgebrachte Reiselektüre. Tina hatte sich etwas von Thomas Mann und seiner Reise auf dem Schiff nach Amerika mitgebracht, ich hatte mir „In 80 Tagen um die Welt“, die erste Übersetzung von Jules Verne, mit den alten Zeichnungen eingepackt. Man kann natürlich auch aus den zahlreichen Regalen sich Bücher, auch in Deutsch, ausleihen. Es war hier relativ ruhig, auch weil einfach viele Gäste nicht mehr oder noch nicht an Bord waren.




Neue Freunde beim Mittagessen
Um 12 Uhr sind wir ins Britannia Restaurant zum Mittagessen gegangen. Wir bekamen einen Tisch neben einem Ehepaar, das wir schnell als „ach, auch aus Deutschland“ erkannten. Wir saßen so nah an dem nächsten Tisch, das wir uns gleich vorstellten. Georg und Paula kamen aus dem bayrischen Raum. Dann wurde neben uns noch ein einzelner älterer Herr gesetzt. Auf Nachfrage stellte sich heraus, das er aus San Diego kam. Er war schon weit und viel gereist und hatte ein paar gute Tipps auf Lager z.B. sich heute Nachmittag unbedingt ein ruhiges Plätzchen zu suchen, wenn alle Engländer einschiffen. Es würde hektisch werden…
Auf der Mittagskarte gab es reichlich Auswahl – ich entschied mich für Cole Slaw Salat und Chicken-Satay-Spieße, dann ein Garnelen Sandwich und zum Dessert Apple-Tarte-Tatin und Tina hatte eine Schoko-Mousse. Dazu gab es anregende Unterhaltungen nach links auf englisch und nach rechts auf Deutsch und in der Mitte auf unserem Tisch einen sehr guten Weißwein aus Neuseeland.
Im Pool-Raum war es so schön warm und leer, sodass wir uns nach dem Essen dorthin zurückgezogen haben, um etwas auszuruhen, von den frühen aufstehen ;-).
Auslaufen aus Southampton, Party on Bord und eine Show
Wir sind so gegen 16:00 Uhr auf unser Zimmer gegangen, auch Kerstin kam gerade von ihrer Tour zurück. Sie war ganz begeistert und erzählt alles im Detail, zeigte uns ihre Mitbringsel.
Heute war der Dresscode „Smart Attire“ – sportlich elegant. Wir zogen trotzdem unsere schönen Kleider an. Wer weiß, ob sie am Ende der Reise noch passen…
Viele Gäste ziehen sich leider aber nicht entsprechend um, man sieht oft Jeans, T-Shirt, Pullover – alles eher „sportlich“ als „elegant“.
Um 17:15 Uhr sollte das Schiff auslaufen. Und es sollte am Pool Deck eine „Party“ geben. Wie viele andere auch, gingen wir dahin. Die Kellner flitzten mit den Cocktail-Tabletts von einem zum anderen. Das Wetter war bedeckt, aber nicht zu kalt. Wir tranken einen Cocktail und warteten auf das Ablegen. Dabei erzählt uns Kerstin noch mehr von ihrem Ausflug nach Windsor Castle.
Und dann fuhr das Schiff so langsam los, das wir es überhaupt nicht mitbekamen „Oh – wir fahren ja schon!?“ Man sah, wie sich der Schiffsrumpf langsam von der Kai-Mauer fortbewegte. Es ist schon erstaunlich, wie vorsichtig so ein großes Schiff steuern und fahren kann.



Nun ging es zum Essen ins Britannia Restaurant. Unsere Tischnachbarn kamen etwas später. Jeder erzählte beim Essen, was er oder sie so am Tag erlebt hat, Geschichten wurden ausgetauscht.
Nebenbei studierten wir die Speisekarte und bestellen. Bei mir wurden es heute kleine Frühlingsrollen, Linguine mit Garnelen, als Dessert eine Pavlova mit Früchten. Die anderen bestellen den Rinderbraten mit englischen Yorkshire-Pudding, ein fettgebackenes „Brötchen“ aus Brandteig.





Unsere ganze Tisch-Gruppe beschloss, heute um 20:00 Uhr ins Theater zu einer SingShow zu gehen. Nach dem Essen gingen wir also schnurstracks ins Royal Court Theater. Die Show hatte schon angefangen und es war sehr voll. Wir fanden an der Seite noch einen guten Platz. Pavle Kamiloski aus Mazedonien sang auf der großen Bühne Songs von Sintra & Co. Die Show ging etwa eine 3/4 Stunde. Er sang sehr gut, die Band spielte toll, seine Entertainment-Skills waren ausbaufähig.
Edith und Dennis entschieden sich anschließend für einen Besuch im Lions Pub, wir gingen wieder in den Chart Room, 1 Stockwerk höher. Mit einem Umweg in die Geschäfte, die um die Grand Lobby im ersten Stock (Deck 3) liegen. Kerstin kaufte auch gleich eine Bluse.
Im Chart Room gab es wieder Live Musik. Heute wollten wir alle unsere Sternzeichen Cocktails probieren. Das ist in dieser Lounge die Spezialität. Die Cocktails von Tina (Krebs) und Kerstin (Stier) kamen in Elefanten-Figuren-Becher. Meiner (Zwilling – A thousand Journeys) in einem hohen Stilglas. Er war mit Prosecco, Birnensaft, Rum und Limettensaft zubereitet und sehr erfrischend. Draußen wurde es dunkel, die See sah auch etwas kabbeliger aus, es gab kleine Schaumkronen auf den Wellen. Man merkt das wir in Richtung offene See fuhren.
Unser “Foto of the Day” haben wir noch bei der Schiffsglocke gemacht. Kerstin ging dann ins Bett, sie war von ihrem Ausflug geschafft. Tina und ich wollten nochmal den Queens Room suchen gehen. Den großen Ballsaal, in dem Abends nach dem Essen getanzt wird. Den hatten wir nämlich noch gar nicht gefunden.
Hinter dem Britannia Restaurant ging es links zum Galerie Gang mit der Kunstausstellung (hier waren wir auch noch nicht) und dann sahen wir im Queens Room ein paar Leute tanzen, viele Gäste saßen an Seite. Ein Raum dahinter bereiteten die Kellner alles in der Disco G32 vor, ab 11:00 Uhr sollte es hier weitergehen.
Wir aber gingen auf unser Zimmer – der Tag war wieder lang. Genauer gesagt – 1 Stunde länger. Den das ist die Uhrzeit, die wir jetzt fast jede Nacht zurück stellen müssen und so 1 Stunde gewinnen, auf unserer Fahrt nach New York.
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