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Florenz: Parks, Pasta und Theater

Donnerstag 19.4.14

Ich schlief in dem Zimmer, das an der Straßenseite lag und so wurde ich ziemlich früh von Müllwagen und dem allgemeinen Verkehr geweckt. Als ich aus dem Fenster sah, konnte ich auf der anderen Straßenseite eine kleine Konditorei „Pasticceria Maioli“ sehen und bin gleich aufgestanden und habe etwas Gebäck für unser Frühstück gekauft.

Nachdem alle aufgestanden waren, wir den ersten Kaffee gekocht haben, konnten wir, aufgereiht wie die Hühner auf der Stange, draußen auf dem Balkon frühstücken. Und dabei auf die anderen, teilweise grün bewachsenen, Balkone der Hochhäuser um uns herum sehen. Soviel Aussicht hatten wir hier also nicht, aber es war schön.

Buongiorno Florenz

Bei uns auf der Arno-Seite lagen verschiedene Parks auf den Hügeln, von denen man eine schöne Aussicht auf Florenz hat. Einer der Parks, Giardino Bardini mit der Villa Bardini ist ein kleiner Geheimtipp. Er ist nicht so überlaufen, wunderschön angelegt und hat auch zwei Museen im Park. Wir sind zu Fuß hingegangen und haben uns das Design-Museum angesehen. Dann gingen wir durch den Park, den Hügel hinauf – der eine herrliche Aussicht auf Florenz bietet. Es gab eine lange Treppe, inmitten von Grün und mit kleinen Wasserläufen, Skulpturen, Mauern und unterschiedlichste Blumen, Orangen- und Zitronenbäume.

Wir bleiben ziemlich lange, den der Garten war wunderschön angelegt. Es gab ein kleines Cafe, bei dem wir einen Snack kauften: Sandwich mit gegrillter Aubergine und Mozzarella. Das erste kulinarische Highlight in Italien. Wir sind bis zur Aussichtsplattform hochgestiegen.

Der Blick auf den Arno, gesäumt von großen Stadtvillen, dahinter die historische Altstadt von Florenz, die grünen Hügel hinter der Stadt, ist von hier aus einfach wunderschön und genauso, wie man sich Florenz immer vorstellt.

Man konnte die verschiedenen Kirchen, Türme und z.B. die Kuppel vom Dom der Santa Maria del Fiore oder den Turm vom Palazzo Vecchio gut erkennen.

Irgendwann mussten wir uns aber von diesem Ausblick lösen – wenn auch ungern – und gingen auf der Rückseite des Parks zurück in die Altstadt. Dabei gingen wir durch bezaubernde Straßen und Gassen und – ganz nebenbei – suchten und fanden wir auch ein paar Geo-Cache, die Martin und Maren verfolgen.

In der Innenstadt von Florenz

Dann ging es über die Ponte Vecchio, vorbei an den vielen Juweliere und Goldschmieden, die auf der Brücke ansäßig sind, in die historische Altstadt.

Auf der Piazza della Signoria

Auf der Piazza war viel Trubel und jede Menge Touristengruppen. Wir sahen uns kurz im berühmten Café Rivoire um, fotografierten die Skulpturen und Gebäude, die um und auf dem Platz standen.

Unsere Mittagspause machten wir in, bzw. an einer typischen Florentiner Sandwich-Bar: I Fratellini in der Via dei Cimatori gibt es seit 1875, zwei Brüder betreiben hier eine „Bar“, die nicht mehr als eine Nische in einer hohen Mauer ist. Es gab nur einen Tresen an dem man frisch belegte, sehr gute Paninis bestellen kann. Die Brote wurden frisch belegt mit Tomaten, Mozzarella, Schinken, Mortadella, Rucola, Kapern…
Und womit auch immer man sein Panini belegt haben wollte – sie schmeckten alle großartig. Dazu konnte man einfache Weine bestellen. Da es keinen Gastraum gab, standen oder saßen alle auf dem Gehweg rund um die Bar.

Die Sandwiches waren so frisch und mit guten regionalen Zutaten belegt und schmeckten wunderbar italienisch. Das leere Glas Wein stellte man anschließend wieder auf ein Regal, das an der Wand hing.

Dann ging es weiter zu den historischen Gebäuden bis zur Piazza di Santa Maria Novella

An dem Platz der Maria Novella setzten Maren und ich uns in eine Bar und tranken einen Aperol Spritz, den ersten des Urlaubes, und genossen die Umgebung und das italienische Flair. Martin war noch auf der Suche nach einem Geo-Cache und N. traf sich kurz mit einer Freundin.
Wir trafen uns dann alle in der Bar und nach einer kleinen Pause, gingen wir in die Alte Apotheke neben dem Kloster Santa Maria Novella

Wir sahen uns alles an und kaufen wenig. Dann ging es zurück zu unserer Wohnung. Wir gingen noch schnell in einen Supermarkt um Wasser zu kaufen und dann machten wir uns zuhause etwas frisch und ruhten uns aus.

So ein Theater…

Am Abend gingen wir ins Teatro del sale in der Via di Macci von Chefkoch Fabio Picchi, Restaurant- und Theaterbesitzer und erfolgreicher Kochbuchautor und seiner Frau Maria Cassi, einer Schauspielerin und Phantomimin. Ein Theater, Restaurant, Bookshop und Delikatessenladen in einem. Und ein absoluter Geheimtipp, der – ehrlicherweise – auch nur mit jemand der italienisch spricht, an der Seite durchführbar ist (oder ihr probiert es einfach aus – was kann schon passieren…)Wir mussten in dem Theater, indem vor der Vorstellung ein Restaurant ist, einen Mitgliedsausweis für den Verein kaufen, um überhaupt im Restaurant essen gehen zu können. Das mit dem Mitglied werden und unterschreiben erledigte natürlich N. für uns – und wir wissen bis heute nicht, wieviel Waschmaschinen wir möglicherweise dabei bestellt haben…. Es kostet übrigens 5 Euro pro Person für 1 Jahr Mitglied (Stand 2014) in diesem Theater zu sein.

Da wir noch etwas Zeit hatten, nahmen wir in einer nahegelegen Bar einen „Aperitivo“: also ein Getränk und ein paar Snacks, ähnlich wie den spanischen Tapas, vor dem Abendessen Die Sonne schien immer noch, wenn auch nicht mehr so heiß, wir saßen an einem belebten Platz und genossen den Sommer in Italien.

Um 19:00 Uhr gingen wir in das Theater… Am Eingang gab es den Book- und Delikatessenhop, dahinter wurde der Raum größer und am Ende unter den Arkaden und Säulen konnte man eine Bühne erkennen. Die Tische davor waren wie in einem Restaurant ausgerichtet. Auf der linken Seite konnte man durch Industrie-Fenster die Küche sehen. Hier ging es geschäftig zu, es kochte, brodelte, dampfte aus allen Ofenrohren und Töpfen.

An der Rückwand stand ein langer Tisch und hier wurde das „Büffet“ angerichtet. Nach und nach kamen die Anti Pasti-Gerichte, wie Kicherbsen-Salat, eingelegtes Gemüse und Couscous, danach die Nudel, Hähnchen und Fleischgerichte und zum Schluß die Desserts aus der Küche und wurden hier aufgereiht. Jedes neue Gericht wurde mit lauten „ Attenzione“ und „molte, molte“ aus einem Fenster aus der Küche verkündet. N. musste übersetzen oder wir haben haben einfach geraten, was da gleich aufgetischt wurde….

Wir suchten uns einen Tisch und stellten uns immer wieder an dem Büffet an. Es gab soviel und alles schmeckte ausgezeichnet. Und das schöne hier war, das man ja dabei zusehen konnte, wie alles zubereitet wurde. Also frisch, einfach, italienisch.

Nach dem Dessert und Kaffee wurden die Tische von zahlreichen Helfern rasch um- und abgebaut und die Stühle wie in einem Theater vor der der Bühne aufgebaut. Wir setzen uns auf eine Bank an die Seite – den eigentlich waren wir nur wegen des Essen gekommen und wollten nicht lange bleiben.

Auf die Bühne kam heute die Frau vom Chefkoch Fabio, eine berühmte Pantomimin. Das wiederum sagte uns sehr zu, denn Ausdruck und Bewegung um eine Geschichte zu erzählen, braucht keine Übersetzung.

N. erzählte uns leise worum es in ihren Geschichten ging – nämlich um reiche Florentinerinnen…Es war sehr lustig und die Leute hatten viel Spaß. In der Pause gingen wir aber nach Hause – es war ein langer Tag. Auf dem Nachhauseweg sahen wir überall auf den Strassen Leute spazieren gehen, in den Bars und Restaurants waren die Fenster geöffnet, ein perfekter lauer Sommerabend in der Stadt.

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