Strecke: Las Vegas – Barstow
gefahrene Meilen: 337 m
Motel/Hotel: Days Inn Barstow I-15
Preis pro Nacht: ?

Nach dem Frühstück auf dem Zimmer – einen Kaffee gabs wieder von Starbucks – fuhren wir aus der Glitzerstadt wieder über den Hoover Dam zurück nach Kingman. So schön und bunt und unterhaltsam Las Vegas wieder war, sind wir doch froh, heute wieder auf die Route 66 zurückzukehren. Diese ständige Beschallung überall geht einem irgendwann auf die Nerven.
Der Bau der neuen Brücke über den Hoover Dam
Black Mountains, Goldgräberstädte und wilde Esel
Nach genau zwei Stunden waren wir wieder in Kingman und sind auf der Route 66 Richtung Oatman gefahren, wo wilde Esel leben sollen.
Es ging über den Sitgreaves Pass durch die Black Mountains. Für große Lastwagen, Wohnmobile und ungeübte Fahrer ist diese Strecke der Route 66 nicht unbedingt geeignet, denn die verschlugene Passstraße hat große Steigungen, Gefällen und engen Kurven. Die Strasse war wirklich alt, schlecht befestigt und man musste schon gucken, wenn einem jemand entgegenkam und ausweichen.
Hier sind früher die Motoren der alten Autos oft überhitzt und nicht hochgekommen. So kurz vor dem großen Ziel „Californien“, muss es furchtbar für die Menschen gewesen sein, wenn ihr Auto hier mit all dem Hab und Gut liegen blieb. Und man kein Geld für Reparaturen hatte. Auch die Hitze und die staubige Umgebung machten die Reise nicht gerade leichter.







In der alten Goldgräberstadt Oatman angekommen, war keiner der wilden Esel in Sicht. Wir waren ganz enttäuscht. Wir parkten am Anfang der kleinen Stadt. Als wir zwischen den Western-Häusern auf der Hauptstrasse längs bummelten, sahen wir, das gerade eine Western-Schießerei vorbei war. Hier lassen Schauspieler für die Touristen den wilden Westen wieder aufleben.
In dem alten Oatman Hotel haben Clark Gable und Carola Lombard geheiratet. Wir haben natürlich eine Blick hineingeworfen. Ansonsten wirkt der Ort wie aus der Zeit gefallen. Und wenn die Oberland-Stromkabel nicht wären, würde man glauben, irgendwas um Jahr 1800 hier zu sein.
Der Ort selber ist recht urig, aber auch voll mit Kitsch. Wir suchten uns etwas zum Essen, aber es gab nicht mal einen richtigen Burger-Laden oder Dinner. Wir wären am liebsten geblieben und hätten ein richtiges Westerndorf mit Spitzen-Saloon aufgemacht.
Als wir aus dem Ort auf der Route 66 raus fuhren, kamen uns dann doch noch ein paar Esel entgegen. Wirklich „wild“ waren sie zum Glück nicht – ganz im Gegenteil. Als wir hielten, kamen die ersten gleich zum Fenster und steckten ihre Schnauze ins Auto um nach Möhren und Apfelstücken zu betteln. Zum Glück hatten wir noch ein paar davon und fütterten die Esel. Bis auf den jüngsten unter ihnen, der einen Aufkleber auf der Stirn hatte. Freiwillige Helfer kleben die Papieraufkleber auf die Stirn der Jungtiere, damit man sie nicht aus Versehen mit Möhren füttert, den sie könnten dran ersticken.
California here we come…
Wir fuhren weiter durch die Wüste, in der man jetzt im Frühling erstes zartes Grün, ein paar blühende Blumen und Kakteen sieht. Es war ganz schön warm, aber auszuhalten, denn es weht immer ein Wind. Aber man kann sich vorstellen, wie heiß es hier im Sommer sein muss.
Die Strecke ist einfach traumhaft. Schnurgerade geht die Route 66 durch die Wüste, links und rechts immer die Telefonmasten und die Eisenbahn. Ständig kommt der Santa Fe-Express vorbei. 100 Wagons sind gar nichts, meistens gezogen von mindestens vier Loks.






Ab und an halten wir für Fotos, alte verfallene Motels oder das Route 66-Zeichen auf der Straße. Ein paar Spaßfotos mussten auch sein. Wir gucken nur für das Foto oben in die Karte – wir wissen genau wo wir sind. Trotzdem heißt das Foto:“ Viele Grüße aus….. wo sind wir hier eigentlich?“.
Dann fuhren wir in Needles, der heißeste Stadt der USA, laut singend zu den Klängen vom O.C Califonia-Song „California, here we come – CALIFORNIAAAA“ über den Colorado-River nach Kalifornien.
Wir hielten in Amboy, einer kleinen Geisterstadt, aber mit einer funktionierenden Tankstelle. Daneben findet man die alten Motelzimmer von Roys Motel. Unser Reiseführer schrieb, das man nach Möglichkeit was kaufen soll, damit der Ort erhalten bleibt – also kauften wir in der Tankstelle einen Eiscafe.
Mittlerweile ist der ganze Ort von dem Besitzer einer Fast-Food-Kette gekauft worden – hoffentlich hilft es, ihn zu erhalten.






Es ging weiter durch die Wüste bis Newberry Springs zum Bagdad Café. Hier wurde der Film „Out of Rosenheim“ mit Marianne Sägebrecht gedreht. Der silberne Wohnwagen steht noch neben dem Café.



Wir übernachten heute in Barstow, irgendwo muss hier das Outletcenter sein, in dem wir vor 7 Jahren waren. Aber wir haben nun wirklich genug geshoppt.
Nachdem wir ein Hotel bezogen hatten, gingen wir schnell und einfach bei McDonald etwas essen. Langsam müssen wir mal die Notbremse an der Kreditkarte ziehen. Wenn wir wieder zu Hause sind, gibt es bei uns erst mal nur Wasser und Brot.
Morgen gehen wir dann das letzte Stück der Route 66 bis Santa Monica an. 😦



