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9. Tag in New York: Die letzen Stunden im TWA-Hotel und unser Rückflug nach Deutschland


Samstag 9.7.2022
im TWA-Hotel

Abflugtag und wir sind praktischerweise schon am Flughafen. Und damit wir nicht ab 11 Uhr, wenn wir dieses Zimmer verlassen müssen, bis zu unserem Abflug um 20:40 Uhr in der Hotel-Lobby rumlungern müssen, haben wir zusätzlich noch ein „Day Tripper“-Zimmer gebucht.
Um 7:30 klingelte der Wecker, Kerstin und ich wollten eigentlich schwimmen gehen. Aber das hab wir wegen unserer leichten Erkältung dann doch aus Vernunftsgründen gecancelt. Und lieber vom Fenster aus auf das Rollfeld geguckt und den Flugzeugen beim Starten und Landen zugesehen.

Wir entdecken noch mehr im TWA-Terminal

Um 8 Uhr sind wir dann aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Ich hab für uns alle Kaffee und Tee in dem Food-Court geholt. Nicht billig und dann musste ich auch nochmal runter laufen, weil ich den Teebeutel bei Kerstins Tee vergessen hatte. Mir fiel dabei auf, das man, indem Moment, wenn man in dem „Tunnel“ mit den roten Teppich und weißen Decken ist und die klassische 60er-Jahre Musik-erklingt, sich wie in einem Zeit-Tunnel fühlt, total beschwingt im Sixty-Flower-Power-Feeling.

Wir hatten so wenigstens schon mal unser erstes Heißgetränk am Tag. Dann haben Tina und ich unten am Counter aus unserem Zimmer ausgecheckt und in das neue Zimmer eingecheckt. Wir haben alle Koffer auf den Trolly gepackt und sind damit in das neue Zimmer im 5 Stock gegangen. In diesem Zimmer hatten wir nur 1 Doppelbett und kein Blick auf das Rollfeld, aber das war uns auch nicht wichtig. Wir haben nur den Koffertrolly abgestellt und sind in die Foothall zum Frühstücken gegangen.

Hier sind die alten Check-Inn-Counter mit den Gepäckbändern (damals hochmodern!) nun Food-Stands. An einigen gibt es Sandwiches & Gebäck, es gab an einem Stand gefüllte Crepes oder an einem anderen Hot Dogs. Davor waren Tische und Stühle arrangiert. Wir entschieden uns für Crêpes – ich hatte einen mit Peanutbutter und Banane, Tinas war gefüllt mit Apfel und für Kerstin gab es einen Crêpe mit Speck und Käse. Sie waren alle sehr reichhaltig und sättigend.

Wie kommt man zum Abflug-Terminal?

Dann haben wir die Lage gecheckt, wie wir später zu unseren Terminals und Abflugschaltern kommen. Kerstins Flug ging mit Lufthansa über München nach Berlin und wir flogen mit Singapur Airlines über Frankfurt nach Hamburg. Wir gingen zu Fuß von dem Hotel zum Parkplatz und von dort in den Airtrain des JFK. Der fuhr dann zu Kerstins Terminal, dafür muss man nichts bezahlen. Wir guckten uns kurz alles an und fuhren dann zurück.

Nun wollten wir das Hotel und den TWA-Terminal weiter erkunden. Es gibt hier viele versteckte Ecken. Wir fanden z.B. ein Zimmer, das mit original Möbeln aus den Sixties eingerichtet war, das Architekturbüro vom Architekten mit den echten Zeichnungen und Fotos des Flughafens, das alte Flugzeug „Connie“, das durch die Straßen New York’s hierher transportiert wurde, viele Schaukästen mit Fotos von Prominenten, die mit TWA geflogen sind. Man kann wirklich viel sehen und lernen über diese spannende Zeit..

Wir wollten natürlich noch einen Abschluss Cocktail trinken… dabei konnten wir Kinder durch die goßen Fenster beobachten, die offensichtlich das erste mal Rollschuhe ausprobierten… ob sie wußten, was man mit Rollen unter den Füßen so anstellen kann?

… und jetzt fliegen wir zurück

Dann brachten wir Kerstin zum Terminal 1 für ihren Flug mit Lufthansa nach Berlin. Das klappte mit dem Airtrain ziemlich zügig. Nun mussten wir uns verabschieden – nach unser 2wöchigen Reise, die hier zu Ende ging. Ihr Flug ging relativ pünktlich und sie kam mit allen Koffern in Berlin an.

Tina und ich fuhren zurück zum Hotel – den wir hatten ja noch das Tageszimmer bis 17 Uhr. Das nutzen wir nun reichlich aus und legten uns einfach flach auf die Betten. Herrlich so kurz vor dem Flug sich nochmal lang zu machen und in einem ruhigen Zimmer auszuruhen. Im Flieger ist das ja nicht so einfach.

Gegen 16:30 Uhr brachen wir mit 5 Koffern und je 1 Handgepäck auf einem Trolly zum Airtrain auf. Wir kamen überall mit Aufzügen gut hin und um 6 Uhr waren wir bereits unser Gepäck los und hatten einen Boarding pass.
Nun mussten wir nur noch mit unserem Handgepäck einchecken. Das dauerte ca. 40 Minuten und dann waren wir durch die Sicherheitskontrolle durch. Nachdem alles gecheckt war, gingen wir im Terminal etwas rum. Und stellten fest, das wir eigentlich noch Hunger hatten. Also haben wir in einem Restaurant einen Platz gesucht und haben uns noch einen Burger geteilt. Zum Glück, wie sich später rausstellte.

Wir konnten rechtzeitig an Bord unseres Singpur Airline Fluges gehen und hatten die Plätze direkt am Notausgang – viel Beinfreiheit. Der Nachteil an diesen Plätzen ist, das man seine Sachen eigentlich nicht auf dem Boden dabei haben darf (wir haben es trotzdem getan), es keine Möglichkeiten gibt, etwas in die Taschen am Vordersitz zu stecken. Mit Tablett und ausklappbaren TV ist es zudem schwierig aus dem Sitz zu kommen. Dazu kam, das wir direkt an der Bordküche, der Galley waren. Die Flugbegleiter bereiteten dort ziemlich lautstark das Essen vor. Die Vorhänge wurden zwar zugezogen, aber es wurde dahinter ständig geredet und geräumt und war sehr unruhig.

Das Essen war eine Katastrophe – es gab wirklich nur 1 Abendessen, kein Snack und Getränk vorneweg. Es gab Hähnchen (nicht eßbar) mit Bohnen und Reisnudeln, 1 weiches Brötchen mit 1 TL Butter, kein Käse, kein Salat oder wenigsten ein Stück Tomate. Zum Dessert eine Packung Eis. Mit Getränken wurde auch gegeizt … Wir ließen uns trotzdem 3 x Rotwein nachschenken und mit Baldrian zusammen konnten wir etwas schlafen.

Das Frühstück war ebenfalls furchtbar – Weißere Weismehl-Brötchen hab ich noch nie gesehen, es gab die Wahl zwischen Gemüse oder Hähnchen – sonst nix… ich hab eine Handvoll M&M´s gefrühstückt, die ich zum Glück noch in der Tasche hatte.
In Frankfurt angekommen, gingen wir schnell durch die Passkontrolle und gleich weiter zu unserem nächsten Flug nach Hamburg. Das war ganz gut, den hinter uns, an der Handgepäck-Kontrolle, wurde die Schlange sehr schnell sehr lang. Wir mussten noch mal gut 1 Stunde anstehen. Dann waren wir endlich am Gate. Endlich konnten wir mal aufs Klo und ich holte mir erstmal ein Croissant und Kaffee.

Der Flug nach Hamburg war dann pünktlich und schnell. Es war allerdings etwas schaukelig beim Anflug auf Hamburg. Auf dem Flug haben wir fast nur geschlafen. In Hamburg angekommen sahen wir in der Gepäckhalle die Unmengen an Koffern, die gerade auf nahezu jedem Flughafen wegen Personalmangel „stranden“ – immerhin sortiert nach „schon Bearbeitet“ oder „muss noch bearbeitet werden“… aber unser AirTag von Apple zeigte uns an, das unsere Koffer da sind. Es dauerte aber etwas, bis die Bluetooth Verbindung zustande kommt – da braucht man etwas Geduld.
Wir holten unsere Koffer und gingen raus. Meine Schwester holte mich ab und Tina fuhr mit dem Taxi nach Hause … und unser schöner, ereignisreicher, sonniger, enstpannter, aufregender, genußreicher und voller schöner Momente-Urlaub war zu Ende.

-Ende-

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8. Tag in New York: Eine Fahrt mit einer Limo und eine Nacht im TWA-Hotel

Freitag 8.7. 2022
Neues Hotel: TWA Hotel am JFK-Airpot

Unser letzter Tag in Amerika. Heute geht es nochmal in ein anderes Hotel. Ein weiteres Highlight zum Abschluss der Reise. Am Flughafen JFK ist das alte TWA-Terminal, indem jetzt ein Hotel ist, und da wollten wir eine Nacht verbringen. Der Terminal der ehemaligen Fluggesellschaft Trans World Airline (TWA) steht seit 1994 unter Denkmalschutz und ist seit 2004 im National Register of Historic Places eingetragen und das wollten wir uns ansehen.

Die Nacht war etwas gemischt – zuviel essen und trinken gestern. Aber nützt ja nix, wir müssen heute das Hotel verlassen. Das Koffer packen hatten wir auf heute morgen geschoben.

Ich hab mit duschen angefangen und dann wie immer Kerstin geweckt. Tina war schon wach. Mit dem ersten Tee und Kaffee in der Hand ging es ans packen. Jeder hatte 2 Koffer und Tina und ich noch eine zusätzliche große Tasche. Das Gewicht musste gut verteilt werden, Porzellan und Glas ordentlich verstaut.
Dann haben wir noch mal gefrühstückt und anschließend die Koffer unten im Hotel in den Gepäckraum gebracht.

Die letzten Stunden in Manhattan

Es war heute etwas grau und schwül. Wir sind noch mal auf die 5th Avenue gegangen. Ich bin gleich zu Barnes & Nobel, dem großen Buchgeschäft abgebogen. Tina und Kerstin kamen später hinterher. In diesen großen Buchladen kann man wunderbar stöbern und findet immer spannende Bücher.
Dann sind wir zum Bryant Park gegangen und haben dort auf einer der Bänke am Rasen etwas verweilt. Mittlereweile schien die Sonne und es war wieder sehr warm. Ich hab mir in einem der kleinen Kioske etwas süßes Gebäck und Eistee geholt.

Nach dem Tipp einer Freundin (Stewardess mit langjähriger Erfahrung), die Koffer mit einem AirTag von Apple zu versehen (es herrscht grad weltweites Flug- und Koffer-Chaos ) beschlossen Tina und ich diese Nachverfolgung besser zu besorgen. Also gingen wir in den Grand Central Terminal zum Apple Store. Leider waren die nicht vorrätig. Also fuhren wir zum großen Apple Store oben am Central Park. Hier würden wir fündig und kauften welche. Mittlerweile war es Mittag und wir hatten Hunger. Also fuhren wir zurück zu unserem Hotel um beim Italiener “Toscana 49” etwas zu essen, bevor wir zum neuen Hotel zum Flughafen raus fahren.

Wir hatten nochmal Salat und Melone mit Schinken. Dann gingen wir ins Hotel zurück und bestellten ein großes Taxi/ SUV an der Rezeption, um zum TWA Hotel am JFK Flughafen zu fahren. Es sollte in etwa 10 Minuten kommen. Wir warteten. Dann kam die Ansage, es braucht 20 Minuten, dafür wird es eine Limo, gleicher Preis – okay, Hauptsache es fährt und wir bekommen alle Koffer mit.
Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen, es war heute den ganzen Tag über sehr schwül.

Und dann kam unsere Fahrerin Maribel mit einer weißen Limousine… Wow!
Wir schleppten unsere Koffer in den Regen hinaus und sie verstaute alles im Kofferraum und auf den Sitzen. Denn nicht alles passte in den Kofferraum. Was aber bei der Größe des Innenraums kein Problem war. Sie erklärte, das wir, wenn wir losgefahren sind, unsere Musik in dem schicken Innraum über Bluetooth hören können. Und so fuhren wir durch den Regen aus New York Richtung Queens und JFK Airport mit Musik und Disco-Lights in einer Limo.

Eine Zeitreise im TWA-Hotel

Das TWA-Hotel konnten wir schon von weitem mit seinem geschwungenen Dach sehen. Das schwungvolle, lichte Gebäude wurde vom finnischen Architekten Eero Saarinen entworfen und gebaut.

Kaum öffneten wir die Autotür, hörten wir die Beach Boys und weitere 60er-Jahre Klassiker aus den Lautsprechern über uns. Wir holten uns einen Koffertrolly und packten unsere Koffer darauf, während Tina unsere Limo bezahlte und Maribel ihr Trinkgeld gab. Vor dem Hotel-Eingang standen ein alter VW-Bus und weitere Classic-Cars.

Dann betraten wir das alte Flughafengebäude der Fluggesellschaft TWA – das heute ein Hotel ist. Und es war wie eine Zeitreise: Der Terminal ist ungewöhnlich offen gestaltet. In der Mitte ist die Fluganzeige, die zwar noch funktioniert und zwar mit dem bekanntem „rattern“, wenn die Buchstaben-Tafeln umklappen (die älteren unter uns werden sich erinnern 😉 ), aber keine tagesaktuellen Flüge anzeigt. Rechts und links sind die ehemaligen Check-Inn-Schalter, die auf der linken Seite sind nun der Hotel-Check-In und rechts sind einzelne Food-Stands untergebracht.
Geradeaus war eine breite, langgezogene flache Treppe, die zur nächsten Ebene führte. Dahinter sind Fenster vom Boden bis zur Decke. Und die „Sunken Lounge“. All das wollten wir später in Ruhe erkunden.

Tina checkte ein und wir fuhren mit unserem Koffertrolly über einen Seitenweg in die langen tunnelartigen Flur, mit rotem Teppich und weißen Wänden – rot und weiß sind die Farben der TWA-Gesellschaft. Die Hotelzimmer befinden sich in 2 Gebäuden hinter dem ehemaligen Terminal. Wir fuhren in den 7. Stock und betraten unser Zimmer, das zum Rollfeld des Flughafen ausgerichtet war.

Wir erkunden unser Zimmer und das alte TWA-Gebäude

Und tatsächlich – wir haben durch die bodentiefe Fenster einen direkten Blick auf das Rollfeld – großartig! Die Fenster sind schalldicht und zwölf Zentimeter dick – da hörten wir nix. Übrigens sind nur die Fenster der amerikanischen Botschaft in London dicker. Die Einrichtung ist im Stil der 50er mit braunem Holz, einem kleinen Schreibtisch, rote Lampen, tolle Poster, ein Samt-Sofa, Sessel und weißen Couchtisch mit Messingbeschlägen. Es gab eine kleine Bar mit echten Cocktailgläsern, das Bad war modern, mit großer Dusche ausgestattet.

Wir stellten die Koffer ab und wollten endlich das Hotel erkunden. Gestartet haben wir oben auf dem Pool Deck. Ein Infiniti-Pool mit Blick auf das Rollfeld und einer Bar, es waren auch ein paar Gäste, trotz des grauen Wetter schwimmen. Wir guckten nur kurz rein, man muss sich nämlich mittlerweile ab 10 Uhr anmelden und 50 $ bezahlen (von 7-10 Uhr morgens kann man als Hotelgast so reinkommen).

Dann gingen wir runter, durch den langen Gang mit rotem Teppich, der die Hotelflügel mit dem eigentlichen Terminal verbindet.

Wir kamen gleich am Giftshop vorbei, der eine alte Photo-Booth hatte. Hier durfte man (Stand 2022) umsonst alte Polaroid-Fotos machen, was wir natürlich auch taten.

Die „Sunken Lounge“ wurde mit den roten Sitzen und Teppich im original wieder hergestellt. Hier saßen vereinzelt ein paar Gäste. Auch hier war in der Mitte eine der ratternden hohen Anzeigetafeln. An den Seiten gab es schwungvolle freie Treppen, die Decke war weiß und wölbte sich über uns. Alles war so original wie möglich wieder hergestellt.
Ein kleinen Schreck gab es noch – Tinas Rucksack war weg. Wir suchten überall, auch mit dem netten Sichheitsbeamten Neal zusammen. Bis uns einfiel, das wir ihn am Pool-Bereich abgeben mussten. Nachdem das geklärt war, gab es erstmal einen Cocktail in der Sunken Lounge.

Dann ging die Erkundung weiter: Oben im ersten Stock gibt es eine kleine Ausstellung mit den Kostümen der Flugbegleiter und Piloten. Auch der Star-Designer Valentino hat eine Saison die Outfits der Flugbegleiter designt. Es gab alte Telephon-Boxen, versteckte Lounges und Ecken und ein Restaurant von Jean George Vongerichten, Und wir waren noch nicht mal draußen beim Flugzeug “Connie“, das jetzt als Bar fungiert und den weiteren Räumen und Ausstellungen. Und den ganzen Classic Cars, die vor dem Hotel standen.

Mittlerweile war es schon spät, wir hatten Hunger und sind im Restaurant etwas essen gegangen. Auch hier sitzt man man, wie in den ursprünglichen Lounges. Wir bestellten lauter Kleinigkeiten wie Sushi, Tatar, Suppe, Kartoffelpüree und mehr. Leider gab es mal wieder eine ausgesprochen kalte Klimaanlage, die uns von unten aus dem Boden anblies. Ich bin zügig nach dem, sehr guten, Essen aufs Zimmer gegangen, um heiß zu duschen und mich aufzuwärmen. Tina und Kerstin kamen etwas später nach. Und mit Blick auf den nächtlichen Flughafen vom Bett aus, sind wir bald eingeschlafen.

P.S. man hörte wirklich nix von den Autos und startenden Flugzeugen.

Hier geht es zum letzten Tag: New York: Die letzen Stunden im TWA-Hotel und unser Rückflug nach Deutschland (Samstag 9.7.2022)

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7. Tag in New York: Ein Himmel für Bücher-Fans, endlich eine Rooftop-Bar & unser Abschlussessen

Donnerstag 7.7.2022
Best Western Hospitality Hotel

Ganz entspannt sind wir heute, am letzten Tag in Manhattan, aufgestanden. Wir haben nochmal mit Zuhause mit den Familien telefoniert und unsere Erlebnisse berichtet. Zum Frühstück gab es wie immer Kaffee, Tee, Toast und Cornflakes und dazu „Good Morning, America“ im TV. Schön, wenn man in seinem Zimmer bzw. kleiner Wohnung ohne andere Gäste frühstücken kann.

Die Morgan Library & Museum

Kurz vor 10:00 Uhr sind wir aufgebrochen. Erstes Ziel heute: The Morgan Library & Museum. Gegründet vom Bankier J.P. Morgan mit einer privaten Sammlung an seltenen Schriften, Büchern und Zeichnungen in seinem Privathaus, das er der Öffentlichkeit zugänglich machte. Mittlerweile vergrößerst und angebaut. Wer die Weihnachts-Serie auf Netflix “Dash & Lilli “ gesehen hat, kennt sie aus der Museums-Szene.

Wir hatten keine Tickets reserviert und waren rechtzeitig da. Ein paar Besucher standen bereits vor dem Eingang. Ein Mitarbeiter kam dann raus und wies uns an, in einer Reihe zu stehen, wenn wir keine Tickets hatten, alle anderen durften gleich durchgehen.

Das Museum ist wirklich schön, vor allem für Bücher-Liebhaber. Wir gingen gleich in das, im Stil der italienischen Renaissance angebauten Bibliotheksgebäude. Das wiederum ist mit dem ehemaligen Wohnhaus durch einen lichten Zwischenbau, in dem sich eine Cafeteria und der Eingang befindet, verbunden. Wir gingen durch kleine marmorne Flure mit Skulpturen und Deckengemälden in die eigentlichen Bibliotheken.
Und die sind ein Traum: alle Bücher in Regalen hinter Glas, teilweise mit mehreren Etagen, bzw. Balkonen vor den Regalen, die über geheime Türen, im Regal versteckt, erreichen konnte. Es gab seltene Schriften, Zeichnungen, Buchdrucke. Man konnte z.B. mehrere Ausgaben von Oliver Twist oder von Goethe am Buchrücken erkennen. Wie gern hätten wir alle Besucher rausgeworfen, die Glastüren aufgeschlossen und einen Rotwein aufgemacht, um in Ruhe in den seltenen, alten Ausgaben zu stöbern. Es gab auch Gemälde, alte Schriften in Vitrinen mit Musikstücken oder Briefen. Das alleine alles zu studieren würde Jahre dauern. Wir sahen 3 Räume, verbunden durch die hohen Hallen. Eines davon war das ehemaliges Büro von dem Geschäftsmann J.P. Morgan.

In den oberen Räumen im Haus war eine extra Ausstellung über James Joyce (Ulysses). Im neu gebauten Zwischengebäude gab es Ausstellungen über Popart, im Untergeschosse Gemälde u.a. von Dresden und Italien und vieles mehr.

Im alten Wohnhaus war der Giftshop untergebracht – der tatsächlich riesig war und viele Bücher, Postkarten, Poster und auch etwas andere Geschenk-Ideen hatte. Wir blieben ziemlich lange, es war zu schön in diesen Räumen zu verweilen.

Lunch beim Italiener um die Ecke

Dann wollten wir auf eine Rooftop-Bar in der Nähe etwas trinken… wir fanden sie über Google Map. Aber, als wir davor standen, stellten wir fest das sie bereits seit längerem geschlossen ist. Einige Hotels sollten ihre Webseiten etwas aktueller halten. Und was Rooftop Bars angeht, haben wir grad kein gutes Karma – wir hoffen auf heute Abend.

Wir gingen zurück zu unserem Hotel und beschlossen zu dem italienischen Restaurant “Toscana 49”, das direkt neben unserem Hotel liegt, zum Lunch zu gehen. Schließlich war auch schon der Schauspieler Gary Cole hier😊. Gestern hatten wir ihn ja hier sitzen sehen…

Wir konnten draussen, in den mittlerweile üblichen Holzboxen, auf der Strasse sitzen und bestellen Melone und Schinken, Tomate-Mozzarella und Suppe, dazu gekühlt Weißwein. Soviel wollten wir nicht essen, den am Abend hatten wir ja noch ein Restaurant-Besuch vor uns. Der Service war sehr nett und zuvorkommen, das Essen großartig. Beste Produkte ohne viel Chichi, so soll gute Küche sein.

Ich bin dann als erste in unsere Wohnung gegangen, um mich umzuziehen, Kerstin und Tina kamen später. Dann gingen wir zu Subway, um zum Hudson Yard zu fahren. Hier hatten wir gestern in der Rooftop BarElectric Lemon“ reserviert.

Endlich eine Rooftop Bar

Die Rooftop Bar ist im Equinox Hotel, hat aber einen extra Eingang. Wir fuhren hoch und heute bekamen wir endlich (3. Anlauf!) einen Platz. Die Rooftopbar ist nicht sehr hoch gelegen, hat aber ein paar coole Details, wie den Wasserlauf mit Skulpturen oder den Blick Richtung New Jersey und den Blick nach oben, auf die Hochhauser rund um den Hudson Yard.

Wir bestellten Rose-Sekt, später noch knackiges Gemüse mit Dip dazu, Kerstin bekam Austern als Barfood. Dabei die Leute beobachten und das Wetter genießen – immer wieder schön. Die Aussicht ist toll, noch besser der Blick nach oben. Und auf die Gäste drumherum.

Abschluss-Dinner im „Blue Hill – Family Meal“ von Dan Barber

Unser „Termin“ heute Abend war unser obligatorischen „Abschluss-Essen“ in einem schönen Restaurant. Dafür hatten wir uns das „Blue Hill – Family Meal“ von Dan Barber ausgesucht. Dan Barber, Chefkoch im Sterne-Restaurant „Blue Hill Stone Bar“ und bekannt aus der Netflix-Serie „Chefs Table“ (1. Staffel, 2 Folge), hat in Greenwich Village ein „einfacheres“ Restaurant, in dem man ein Menü bekommt, ohne zu wissen war einem erwartet. Wir wurden aber mehrfach vorher per email gefragt, ob wir irgendwelche Allergien oder Abneigungen beim Essen hätten.

Wir bestellten ein Uber zum Hudson Yard. Das uns leider nicht fand, den das Gebiet hier, ist für normalen Verkehr schwer zugänglich. Also nahmen wir – New York-Style – ein Taxi. Das fuhr uns zum Restaurant “Family meal“ von Dan Barber.

Wir bekamen unseren reservierten Platz in einer Ecke und schon ging das Menü los. Uns wurden nach und nach die Snacks, Vorspeisen, einzelne Gänge hingestellt und erklärt. Eine Karte gab es dazu nicht.

Es gab sehr viel mit frischem Gemüse, aber auch Fleisch. Die Gerichte – aus der Erinnerung und den Fotos heraus:
Rindertartar mit Schnittlauch und Kapern, dazu hauchdünnen Brot Chips. Als Snack kamen 6 verschiedenen Gurkenstücke von seiner Farm im Hudson Valley auf einem Brett mit Ranch-Dip, dazu eine kalte Gurkensuppe im Shot-Glas. Wir sollten die Gurken nach einer ungefähren Reihenfolge probieren, die unterschiedlich knackig, frisch oder fest schmeckten. Es waren Sorten wie Quirk, 7082, Limone oder Itachi. Der Ranchdip dazu schmeckte sehr kräftig nach frisch zubereiteter Mayonnaise.

Dann kamen kleine Puffer mit einer Art Joghurtsauce. Die Puffer aus Gemüsepüree (ich tippe auf wenig Kartoffel und viel Pastinake) waren außen knusprig und innen sehr weich. Als nächsten Gang gab es Radieschen, Zucchini und Rübchen, mit einem unglaublich intensiven und cremigen Pesto. Das Gemüse war klein und jung. Es wurde nur kurz gedünstet und war noch sehr knackig. Die Rübchen waren geviertelt und mit einer Tapenade gefüllt.

Es gab frisches, weiches gebackenes Brot mit aufgeschlagener Ricottacreme. Dann ein feiner Garten-Kräutersalat mit Fenchel, Dill, sehr würzig-knusprigen dünnen Brotcroutons die, so schien es mir, in Tomatenöl gebraten waren. Der Salat war mit einem feinem Champagner-Dressing angemacht. Zu den Vorspeisen hatten wir einen Riesling aus New York, von den Five Finger Lakes.

Das Restaurant war gut besucht, überall liefen Kellner und Kellnerinnen herum. In der Mitte war ein langer Tisch mit einer großen Gruppe an Geschäftsleuten – Holländer, wie wir später erfuhren. Es war eine sehr gemütliche und lockere Atmosphäre.

Aber weiter beim Menü: Als Zwischengang gab es gebackene Eier in einer Pfanne, das Eigelb innen nicht zu fest, darauf ein Ragout aus frischen Erbsen, Zuckerschoten mit den Erbsen in der Hülle und Morcheln in einer grünen, sehr feinen Kräuter-Sauce.
Als der Hauptgang kam, waren wir schon ziemlich satt, es war aber zu gut: Es gab feines Rindersteak, das außen sehr stark gegrillt war, innen rare, aufgeschnitten in Scheiben und eine Art dicke gebratene Wurstscheibe, die sehr in Richtung scharfer Salsicca schmeckte. Ich vermute eine Art Blutwurst, die gebraten wurde. Den schließlich ist Dan Barber dafür bekannt, auf seiner Farm nach dem Prinzip „From the Farm to the Table“ bzw. bei Fleisch „From Nose to tail“ mit den Lebensmittel zu arbeiten.
Es gab als Beilage Mashed Potatos aus lila Kartoffeln, das eher ein Kartoffelstampf war und Dicke Bohnen und Kohlrabi in Schnittlauch-Sahnesauce, Zuckerschoten mit Kapuzinerkresse.
Zum Hauptgericht hatten wir zu einem Rotwein aus Oregon gewechselt.
Das Dessert bestand aus mehreren Kleinigkeiten, frische Erdbeeren von seiner Farm im Hudson Valley, Haselnüsse mit Karamell, dazu ein Pfirsichkompott, Joghurt-Panna Cotta und Granola mit Beerenkompott. Alles in allem ein perfektes Abschluss Essen.

Wir gingen hinaus in das nächtliche, sommerwarme New York und spazierten vorbei am Washington Square zum Astor Platz und fuhren zurück ins Hotel.

Weiter geht es zum letzten Tag in Manhatten… und dann weiter: New York: Eine Fahrt mit einer Limo und eine Nacht im TWA-Hotel (Freitag 8.7. 2022)

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6. Tag in New York: Von Murray Hill bis zum Hudson Yard & am Abend ging es auf „The Edge“

Mittwoch 6.7.2022
Best Western Hospitality Hotel

Heute Nacht war es ziemlich laut in der Stadt. Wir sind trotzdem wieder gegen 7:15 Uhr aufgestanden. Ich hab den ersten Kaffee und Tee geholt. Tina und Kerstin später den 2. und etwas zum Frühstücken aus dem Frühstücksraum. Dazu sahen wir “Good Morning America “ und den Wetterbericht im Fernsehen.

Gegen 9:30 Uhr sind wir losgegangen bzw. mit der Subway nach Midtown bis zur 33. Street gefahren. Wir wollten rüber gehen zur Penn Station und zum Hudson Yard. Es war heute schwül-warm, bedeckt und nicht schön für eine Sightseeingtour.

Alte Strassen und neue Bahnhöfe

Als wir an der Subway-Station bei der Lexington Ave. ausstiegen, stellte ich fest das der Sniffen Court ganz in der Nähe ist. Ich hatte vorher über die kleine Sackgasse, die aus dem 19. Jahrhundert stammt, gelesen. Früher waren es Pferdeställe und Kutschhäuser, bevor sie für andere Zwecke umgebaut wurden. Heute sind es Luxus-Wohnungen. Es gibt hier wohl auch einen Amateur Comedy Club, der aber sehr wenig Auftritte hat. In den restaurierten Häusern leben viele Prominente und reiche Leute. Der Jazzmusiker Cole Porter war einer der ersten, die hier eine Wohnung hatten. U.a. sollen auch Claudia Schiffer und Lenny Kravitz hier gewohnt haben. Und die kleine Strasse findet sich auf dem Cover des „Strange Days“-Album von „The Doors“.

Also suchten wir mit einer (zu kleinen und schlechten) Karte und Google diese renovierten alten Kutscherhäuser. Sie waren nicht leicht zu finden, wir liefen ein paar mal in die falsche Strasse. Und dabei auch an dem Wohnhaus von Frank und Elenenor Roosevelt vorbei.
Der Sniffen Court ist auf der 36. Street, zwischen Lexington und 3rd Avenue. Und weil es jetzt Luxus Appartements sind, ist natürlich ein Tor vor dem Eingang. Es arbeiteten aber gerade Handwerker dort und einer ließ uns schnell rein. So konnten wir ein paar Fotos machen.

Dann ging es mit dem Bus Richtung Penn Station. Die wird gerade neu renoviert und sollte sehenswert sein. Wir hatten etwas Schwierigkeiten den Eingang zu finden, es ist rundherum eine große Baustelle. Nachdem wir runter gegangen sind, sahen wir über uns bei den 3 Rolltreppen, die blaue Stadtkarte von New York. Die große Halle, die jetzt mit einem Glasdach und einer Stahlkonstruktion gebaut ist, fanden wir nicht auf Anhieb. Es wurde viel gebaut in den Strassen und man musste viele Umwege gehen. Also vertagten wir die Suche…

Anschließend gingen wir in Richtung Hudson Yard zur Highline. Unterbrochen von einer Stipvisite bei einem Whole Food Supermarkt. Die Märkte sind einfach zu schön um dran vorbeizugehen. Man möchte immer sofort mit all den Lebensmittel los kochen. Auch findet man hier manchmal „andere“ Mitbringsel, z.B. spannende Gewürzmischungen.

Am Hudson Yard und keine Rooftop-Bar

Wir gingen dann zur Vessel. Das kupferfarbene Bienenwaben-artige Treppengebilde liegt vor dem neuen Einkaufszentrum und man kann es umsonst besichtigen. 2019 war ich noch auf den Treppen drauf (hier der Link zu dem Bericht), jetzt darf man es sich nur von unten sehen. Es gab viele Selbstmörder, die sich heruntergestürzt haben. Schade, von oben hat man einen schönen Blick und das Gebilde selber bietet von allen Seiten und Höhen neue Anblicke.

Nachdem wir Fotos von allen Seiten gemacht haben, wollten wir auf die Rooftop Bar „Electric Lemon“ auf dem Equinox-Hotel. Als wir oben nach einem Platz fragten, hieß es, das leider wegen des starken Windes der Außenbereich geschlossen war – schade. Aber wir machten gleich einen Termin für den nächsten Tag aus.

Wir gingen durch das Hudson Yard Einkaufszentrum auf die Highline zurück und liefen bis zum Chelsea-Market. Hier bummelten wir durch den Markt in der alten Oreo-Keks-Fabrik, der immer mal wieder neue Geschäfte hat. Und bei einigen machten wir auch einen kleinen Shopping-Stop. Auf der anderen Seite des Marktes landet man fast im Meatpacking District. Auch hier hat sich die letzten Jahre einiges getan. Wir hatten mittlerweile Hunger und suchten uns etwas für den Lunch.

Es wurde italienisch im Restaurant Serafina. Wir konnten draussen in einer der Holz-Boxen sitzen, die seit der Pandemie immer häufiger vor Restaurants auf den Strassen stehen und vor Wind, Sonne und Regen schützen. Wir hatten Pinsa, Pasta und einen kühlen Sauvignon Blanc aus Napa Valley (Charles Krug). Dazu leider die ständige Beschallung eines Eistrucks mit dadadadam dadadadam… Gedudel – wir waren kurz vorm Amoklauf Lauf. Ansonsten war es sehr schön ruhig hier und das Essen lecker.

Wir kauften noch Wein in einem Geschäft nebenan und dann ging es vollbepackt nach Hause ins Hotel. Dort mussten wir uns etwas ausruhen, den heute Abend wollten wir ja noch zum „The Edge“ und den Sonnenuntergang sehen.

Sunset in New York

Gegen 18:00 Uhr ging es wieder los mit Subway und Bus zum Hudson Yard. Wir hatten die Karten für die Aussichtsplattform “The Edge” schon online gekauft. Wir waren etwas zu früh und bummelten noch durch das Einkaufszentrum „Shops at Hudson Yard“.

Dann konnten wir zum Fahrstuhl. Wir mussten trotz Ticket einige Zeit anstehen, es gab beim rauffahren auch weit weniger Spektakel als beim Summit. Oben angekommen kann man gleich auf den im spitzen Dreieck überstehenden „Balkon“ treten. Die Aussicht ist hier nur durch schräge Glasscheiben vom Rand getrennt. Man konnte in alle Richtungen super gut sehen. Allerdings sind das Empire State Building und Chrysler Building relativ weit entfernt, den Central Park sieht man gar nicht und Downtown ist auch nicht so nah. Wir hatten Sonne und ein paar Wolken, ideales Fotowetter. Und über New Jersey ging die Sonne unter. Wir sahen uns überall um und dann trafen wir uns an einer Stelle wieder. Wir machten noch ein paar Fotos mit uns, auch auf dem gläsernen Boden, den es an einer Stelle gibt und der bei den Instagrammern natürlich sehr beliebt war. Ebenso wie die „Ecken“ des Balkons, bei denen man sich an die Glaswand lehnen konnte. Und wir halfen einem Pärchen noch statt verwackelter Selfies, ordentliche Fotos von ihnen zu machen.

Es war noch etwas Zeit, bis es dunkel wurde und so holten wir uns einen Cocktail und Sekt und tranken erstmal auf den schönen Abend. Ich bekam irgendwann einen Platz auf der Treppe, die am Gebäude auf dem Balkon ist. Die war die ganze Zeit sehr voll. Von hier konnte man auch die ganz mutigen sehen, die noch höher gingen und sich mit Bergsteiger Ausrüstung über den Rand hängten.
Wie immer ist es wunderschön, wenn in New York die Sonne über der Stadt untergeht und die Lichter in den vielen Büros und Wohnungen angehen. Alles glitzert und funkelt und alles graue verschwindet im Schwarz der Nacht. Es war die ganze Zeit sehr voll auf der Aussichtsplattform. Wir blieben, nachdem dem Sonne untergegangen war, nicht lange und fuhren wieder mit dem Fahrstuhl runter, um zur Subway zu gehen und nach Hause zu fahren.

Und am nächsten Tag: 7. Tag in New York: Ein Himmel für Bücher-Fans, endlich eine Rooftop-Bar & unser Abschlussessen

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4. Tag in New York: Abenteuer auf dem One Vanderbuild-Building und ein „Fourth of July-Picknick“

Montag 4. 7.2022
Best Western Hospitality Hotel

Wir sind heute wieder mal mit gestelltem Wecker aufgestanden – den um 9:00 Uhr hatten wir Tickets für das Summit, One Vanderbilt Building. Es lag praktisch bei uns um die Ecke neben dem Grand Central Terminal.
Wir ließen uns trotzdem Zeit mit dem Aufstehen. Ich holte Kaffee und Tee aus dem Frühstücksraum. Muffins hatten wir noch von gestern vom Picknick im Central Park, das reichte zum Frühstück.
Das Wetter sollte heute etwas wärmer werden, aber auf jeden Fall sonnig und schön.

On Top auf dem One Vanderbild Building

Wir bummelten am Chrysler Building und dem Grand Central Terminal vorbei zum One Vanderbilt. Der Eingang liegt gleich neben dem Terminal. Man geht nach unten und beim Vorzeigen der Tickets bekamen wir gleich Armbänder für die Fast Lane. Es standen schon einige Leute an, die Schlangen hinter uns wurden aber auch schnell länger.

Und dann ging die „experience“ los: Als erstes bekamen wir Schuh-Überzieher wegen der Spiegelböden. Sonnenbrillen hätte man sich auch ausleihen können. Wir mussten uns scannen und Fotografieren lassen und bekamen dafür eine Karte. Später konnten wir damit unsere professionellen Fotos am Computer ansehen. Dann sahen wir in einem Raum einen kleinen Film über den Bau des One Vanderbilt Building.

Wir gingen anschließend einen langen Gang entlang und durften endlich in den Fahrstuhl. Mit Musik und Lightshow wurden wir in den 93. Stock, 305 Meter hoch auf die Aussichtsplattform gebracht. Kaum trat man aus der Tür, wurden wir geblendet von Spiegeln: oben, unten, seitlich, Kreise, die den Blick ins nächste Stockwerk zeigten. Und von alles Seiten den Blick auf Downtown New York. „Transcendence“ hieß der Raum der durchdrungen war von Licht und sphärischer Musik.

Für gefühlte 10 Minuten waren wir mit nur wenig anderen Besuchern alleine hier. Dann strömten die Massen und die Selfie-Sessions begannen. Wir gingen erst jeder für sich rum, um Empire State Building, das Chrysler Building, den Bryant Park und den Times Square und bis runter nach Downtown alles anzusehen. Dann trafen wir uns in einer Ecke und probierten Fotos ohne andere Besucher zu bekommen. Gelang uns nur mäßig.

Im nächsten Raum waren Kunst-Installation aufgebaut. Silberne „Blasen“ lagen auf dem Boden verteilt.
Auf der Rückseite war wieder eine großer Raum mit Spiegeln, dazu war der Raum gefüllt mit silbernen Luftballons und kleinen Ventilatoren, die die Ballons herumwirbelten. „Affinity“ hieß der Raum und bot einen wunderbaren Blick zum Central Park und Uptown Manhattan.
Auch hier machten wir natürlich reichlich Fotos und kleine Filme. Man sollte möglichst nicht länger als 10 Minuten bleiben, aber es machte wirklich Spaß vor den großen Fenstern und den Spiegeln mit den hunderten Luftballons im Raum.

Dann ging es weiter in einen Raum, der auf der Rückseite eine Leinwand mit schwebenden Wolken hatte. Auch hier schmissen wir uns in Pose und “flogen “ durch die Welt.
Im nächsten Stockwerk wurden Fotos von uns an einem überstehenden Glasboden über dem Abgrund gemacht, sowohl von einer hohen feststehenden Kamera an der Decke, als auch mit einem unserer Handys von einer Mitarbeiterin. Wir fuhren in den nächsten Stock. Hier gab es ein Café und man konnte nach draußen gehen. Um die Ecke war dann der gläserne Aussenfahrstuhl „Ascent“. Der war in unserem Preis mit drin, also ging es damit auch noch ein Stück höher, mit gläsernen Fußboden. Die Fahrt dauerte nicht lange.


Dann wartete der obligatorische Giftshop. Sehr schick, aber extrem teuer. Kerstin kaufte trotzdem was. Wir konnten uns unsere Fotos ansehen und entschieden uns das Set von 3 Fotos zu nehmen. Zusätzlich dürfen wir jetzt alle Fotos von uns in den nächsten 60 Tagen herunterladen.

Zum Lunch nach Downtown

Über 2 Stunden blieben wir, dann ging es nach diesem Erlebnis für die Sinne wieder in Untergeschoss und wir gingen direkt in die Subway, die uns zur Wall Street brachte.
Beim Aussteigen stellten wir fest, das wir direkt an der Trinity Church waren und heute auf den Friedhof konnten. Also haben wir nochmal Fotos von dem Grab von Alexander Hamilton gemacht. Und dem Grab von seiner Frau Elisa und seinem Sohn, der bei einem Duell ums Leben kam.

Unser Hauptgrund hierher zu kommen waren aber die Reflecting Pools, die heute am 4.7. dem Unabhängingkeitstag der USA, mit viel Fähnchen geschmückt war. Es war wieder wunderbares sonniges Wetter und viele Leute waren hier.

Wir bekamen langsam Hunger, den es war schon Mittag und deshalb gingen wir in den Markthallen „Eataly“ in ein Restaurant. Der riesige italienische Supermarkt ist im ersten Stock des 4. World Trade Centers an der Liberty Street. Hier gibt es unglaublich viele frische italienische Lebensmittel, viele werden direkt hier produziert. Wir gingen in eines der Pizza-Restaurants. Es gibt sogar einen golden Pizza-Ofen, für besonders knusprigen Pizzaboden. Wir bestellten Vorspeisen, herrlich krosse Pizza (hier ein Rezept), feine Pasta und süffigen Rosé Wein…

Aber wir hatten heute ja noch einiges vor – also mussten wir irgendwann wieder los.
Wir bummeln noch ein bisschen im Geschäft herum und gingen dann zu Gap. Hier gab es eine lange Wunschliste von der Familie daheim und die haben wir dann mal „abgeshoppt“.

Anschließend brachten wir die Einkäufe zum Hotel und haben uns etwas ausgeruht. Denn heute Abend hatten wir ja noch viel vor.

Picknick im Gantry Plaza State Park

Wir packten unsere Picknick-Tasche mit den Resten von gestern, füllten die Wasserflaschen auf und zogen los. Wir wollten uns gegenüber von Manhattan am Gantry Plaza State Park mit Paula und Georg, unseren Bekannten vom Schiff treffen. Mit der Subway vom Grand Central Terminal ging es nur eine Station weiter nach Brooklyn – Long Island City.


Als wir ausstiegen, kam etwas Festival-Feeling auf – die Massen strömten in Richtung Gantry Plaza State-Park, überall waren Absperrungen und reichlich Polizei. Da wir nicht genau wußten, wohin wir mussten, strömten wir mal so mit und landeten am East River.

Auf den Rasenflächen, vor den großen hohen neuen Hochhäusern, picknickten bereits viele Leute, saßen in der Sonne und warteten auf den Sonnenuntergang. Direkt am Wasser war ein hölzerner Boardwalk, hier blieben wir einen Augenblick stehen und überlegten wo wir uns hinsetzen konnten. Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter – es war Georg. Wir haben uns tatsächlich sofort hier getroffen, ohne lange Suchen.
Sie hatten schon einen Platz mit ein gaaanz bischen Schatten. Es war immer noch sehr warm und sonnig. Wir breiteten unsere Picknicktücher aus und aßen erstmal was. Und haben uns dabei unterhalten und ausgetauscht, was wir seit unserem Anlegen mit der Queen Mary in New York, alles erlebt haben.
Der Abend war noch früh und nur Leute beobachten wurde etwas öde – also liefen wir in kleinen Gruppen oder alleine ein bisschen den Boardwalk längs. Wir saßen direkt beim berühmten roten Pepsi-Schriftzug. Denn hier gab es mal eine Abfüllanlage der süßen Brause und der Schriftzug wurde nach dem Abriss, hier wieder aufgebaut. Der Park selber ist auf einem alten Hafengelände entstanden. Am Ende vom Boardwalk konnte man noch alte Lagerhäuser sehen, indem jetzt auch Restaurants untergebracht sind.

Leute beobachten machte ebenfalls Spaß – es lief sogar Captain Amerika an uns vorbei. Und irgendwann eine kleine Gruppe, die von Polizisten begleitet wurden… die Leute klatschten und ein paar jubelten der Gruppe zu: es war der Bürgermeister von New York…

Das Feuerwerk am 4. July – NYC is Booming

Nun sahen wir die 5 langen Lastenkähne von Macy’s, von denen das Feuerwerk ausgehen sollte, den Fluß längs fahren und in großen Abstanden anlegen. Den das Feuerwerk wurde ja vom Kaufhaus Macy’s gespendet.
NYC-Feuerwehr-Schiffe zogen vorbei und sprühten, schon mal als Vorgeschmack auf das Feuerwerk, hohe Wasser Fontänen in die Luft. Sogar mit farbigen roten und blauem Wasser. Die Polizei von New York hielt dagegen, mit einem Hubschrauber-Staffel-Flug über den Fluss. Sonst passierte nicht viel.

Wir zogen später näher ans Geländer. Und dann mussten wir warten, bis es dunkel wurde. Auf der gegenüberliegenden Seite des East Rivers sah man in Manhattan die Sonne unter- und die Lichter angehen.

Um 9:20 Uhr war es soweit – das Feuerwerk ging los… unglaublich, hoch, bunt, Blumen, Schlangen, Goldregen, Kreise, lila, grün, rot, weiß – fast 30 Minuten konnten wir das Feuerwerk bewundern. Laut der Webside von Maycs haben 50 Pyrotechniker dran mitgearbeitet.

Dann war es plötzlich vorbei und wir mussten nach Hause. Es war schon sehr dunkel und die tausenden Besucher im Park machten sich auf den Weg zur Subway. Das erinnerte uns sehr an die Nachhause-Wege nach einem Fußballspiel oder Konzert.

Auf dem Rückweg mit all den Menschen, die auch in die Subway wollten

Wir schoben uns Zentimeterweise bis zur Subway, Georg immer vorneweg. Dort fast angekommen, hieß es, das wir eine Station weiter müssten, diese sei gesperrt. Also schoben wir uns weiter. Es blieb aber alles sehr zivilisiert und gesittet.
In der Subway standen sehr viel Polizisten, die die Leute auf die Subway verteilten. So ging es dann doch ziemlich zügig zur Grand Central Station. Wir verabschiedeten uns von Paula und Georg und verabredeten uns gleich für den nächsten Abend. Dann fuhren sie nach Downtown und wir gingen, mit einem Einkehrschwung bei einer CVS für Wasser, zurück zum Hotel.
Auf unserem Zimmer haben wir den Sekt, den wir aus Kerstins Cabine vom Schiff mitgenommen haben, aufgemacht und auf den 4. July angestoßen. So ging ein schöner Abend zu Ende.

Und am nächsten Tag: New York: Shopping auf 5th Avenue und Greenwich Village (Dienstag 5.7.2022)

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3. Tag in New York: Picknick im Central Park & Wall Street

Sonntag 3.7.2022
Best Western Hospitality Hotel

Wir haben heute ausgeschlafen… ist ja Sonntag. Wobei wir schon um 7 wach waren, aber uns uns sehr viel Zeit beim anziehen, duschen und frühstücken gelassen haben. Ich hatte den ersten Kaffee aus dem Frühstücksraum für uns geholt, Tina und Kerstin gingen später für den Restlichen Frühstück.

Einkaufen fürs Picknick bei Zabars

Wir sind ca. 10 Uhr losgegangen und über den Grand Central Terminal zur 42. St. gegangen. Immer mit vielen Fotostops, den der alte Bahnhof gehört mit zu den schönsten in Amerika. Dann haben wir noch kurz auf den Times Square geguckt, aber der war noch rummeliger als sonst. Vielleicht lag es auch daran, das es hell war und viele Leute unterwegs waren. Aber die Leuchtreklamen sind natürlich immer noch spannend. Vielleicht fahren wir am Abend nochmal her.

Wir sind dann mit der Subway zu Zabars gefahren. Der alte Lebensmittelmarkt ist für uns immer ein Highlight. Er hat sich die Jahre über tatsächlich so gut wie nicht geändert. Alles steht immer ein bisschen im Weg, es gibt frisch zubereitete Gerichte an heißen und kalten Theken zu kaufen, frische Backwaren, eine riesige Käsetheke und spannende neue Lebensmittel. Erst haben wir oben im ersten Stock bei den Haushaltswaren geguckt (und auch ein bischen gekauft). Hier findet man oft nette Mitbringsel, die nicht in jedem Giftshop zu finden sind. Und dann haben wir unten bei den Lebensmitteln Käse, Baguette, Schinken, Hummus, Salat etc. für unser geplantes Picknick gekauft. Wein hatten wir uns vorher schon in unsere Thermoskannen abgefüllt, den eigentlich ist Alkohol im Park verboten.

Niedlich fand ich, das mich eine ältere Dame ansprach und mich fragte, ob sie für den Reissalat lieber Rosinen oder getrocknete Cranberries nehmen soll? Offensichtlich hielt sie mich nicht für eine Touristin… Zum Glück wußte ich wie man den Amerikanischen Reissalat zubereitet und wir diskutieren ihren Salat mit allen Zutaten gemeinsam durch und beschlossen, das Cranberries, mal eine tolle Abwechslung wären.

Es geht in den Central Park

Mittlerweile hatten wir mit Dennis, unserm Tischnachbar von unserer Schiffsreise nach New York auf der Queen Mary 2, telefoniert. Er und Edith wollten auch heute in den Central Park. Nach dem Einkauf besorgten wir an der Kasse noch Plastik-Besteck und Servietten. Ich hatte eine faltbare Kühltasche mitgenommen und wir verteilten die Einkaufen auf unsere Rucksäcke. Wir fuhren mit der Subway ein Stück zurück und gingen am Dakota Building vorbei in den Central Park.

Wir gingen auf der Höhe vom John Lennon-Denkmal „Strawberry Fields“ rein. Viele Besucher ließen sich auf dem bekannten Mosaik fotografieren. Wir gingen weiter, den am Bethesda Fountain wollten wir uns mit Dennis und Edith treffen. Wir fanden an der Seite vom Fountain ein schattiges Plätzchen und breiteten unser Picknick Tuch aus und verteilten unsere Einkäufe darauf. Tina ging nach Dennis und Edith Ausschau halten.
Irgendwann kamen Dennis und Edith dazu und wir picknickten gemütlich mit unseren leckeren Einkäufen. Dazu berichteten wir alle von unseren bisherigen Erlebnisse in New York.

Die Sonne schien, ein leichter Wind wehte, Musiker spielen Songs von Paul Simon und Billy Joel. Wir konnten von unserem Platz die ganzen Besucher beobachten, sahen die Boote fahren auf dem See vorm Bootshaus – herrlich!

Aber irgendwann mussten wir weiter…

Wir gingen noch kurz zusammen zum Boathouse – da gibt es Toiletten. Dann trennten sich unsere Wege und wir bummelten durch den Park, am Zoo vorbei zum Plaza Hotel. Der Park war recht voll, schließlich war Sonntag und das Wetter perfekt. Wir wollten eigentlich zu FAO Schwarz, den Spielwaren Geschäft hier oben. Um festzustellen, das es umgezogen ist…
Es war sehr warm und auch schon spät. Also beschlossen wir mit dem Bus nach Hause zu fahren. Im Hotel packten wir unsere Einkäufe und Lebensmittel aus. Und legten uns erstmal eine halbe Stunde aufs Ohr.

Es geht nach Downtown

Wieder etwas fitter, nach der Pause, zogen wir gegen 17:30 Uhr los um noch mehr zu entdeckten. Wir beschlossen, weil heute am Sonntag die Avenues relativ leer waren, den Weg von der 52. St. zur City Hall mit dem M103 Bus zu fahren. Wir saßen am Fenster und sahen New York „in a Nutshell“ an uns vorbeiziehen: Murray Hill, Midtown mit vielen indischen und pakistanischen Restaurants, weiter unten ein bisschen Nolita in Lower Manhattan um die Houston Street, dann Cinatown, mit den ganzen Supermärkten, Bars und Restaurants, vorbei am Aufgang zur Manhattan Bridge und weiter am Police Correction Center auf der Park Row vorbei zur City Hall.

Hier stiegen wir aus und gingen am Park und dem Woolworth-Buildung vorbei zum Oculus, der neuen Metro-Station des World Trade Center. Hier gingen wir auch rein, in die große Halle mit den weißen Stahlgerüst, die von außen die Flügel einer Friedenstaube darstellen soll. Dahinter liegen die Reflecting Pools, die Gedenkstätte für 9/11. Wir sahen auch hier kurz vorbei und gingen dann an der Feuerwache, mit einem Stop in einem Souvenir-Geschäft zur Trinity Church. Hier ist das Grab von Alexander Hamilton. Einer der Gründungsväter der USA, über den das Musical „Hamilton“ geschrieben wurde. Da mussten wir kurz vorbeisehen. Leider war der Friedhof schon geschlossen.

Wie gingen anschließend zur Wallstreet. Mann, hat die sich die die letzte Jahre verändert, seit wir das erste Mal (da fuhren hier noch Autos) da war. Beim der Skulptur des kleinen Mädchens „Fearless Girl“, das direkt vor der Börse steht, haben wir Fotos gemacht.

Nun wollten wir das Cunard Building suchen. Das Hochhaus wurde von der Schifffahrtslinie Cunard zu Hoch-Zeiten der Transatlantik-Fahrten gebaut. Hier kaufte man die Tickets für die Titanic. Und da wir ja nun mit der Queen Mary 2, die zur Cunard-Linie gehört, hierher gefahren sind, wollten wir es gerne sehen.

Wir fanden das Haus gegenüber vom Bullen (Symbol der Börse). Da war die Hölle los, soviel Touristen die ein Foto machen wollten.
Leider kamen wir nicht in die Lobby des Hauses, die sollte sehr schön gestaltet sein. Aber aussen fanden wir tatsächlich Hinweise auf die Schifffahrtslinie Cunard.

Wir gingen dann für einen Wein und etwas zu essen in die Stone Street. Der eigentliche spannende bzw. historische Teil der Strasse, mit einem der ältesten Kopfsteinpflaster-Strassen in New York, liegt etwas versteckt. Man kann sie hinter der Pearl Street erreichen.

Hier in der schmalen Strasse, sind in den alten niedrigen Häusern heute hauptsächlich Kneipen und kleine Restaurants untergebracht. Die Tische stehen direkt auf der Strasse – Autos fahren hier nicht mehr durch. Wir blieben bei der Kneipe „Dublinern“ und tranken Weißwein und aßen Chicken Wings und Pizza (ein Rezept gibts hier). Ein lauer Sommerabend in New York, draußen zwischen den Kneipen sitzen, Weißwein trinken – herrlich.

Und weiter geht´s: New York: Abenteuer auf dem One Vanderbuild-Building und ein „Fourth of July-Picknick“ (Montag 4. 7.2022)

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2. Tag in New York: New York Brunch & eine klassische Bar

Samstag den 2.7.2022
Best Western Hospitality

Unsere Erste Nacht in New York – wir haben ganz gut geschlafen, ohne Klimaanlage und mit geöffnetem Fenster. Weil das Hotel in einer Seitenstrasse liegt und Wochenende war, hielt sich der Strassenlärm in Grenzen.
Dann hab ich Kaffee und Tee aus dem Frühstücksraum vom Hotel geholt. Der Frühstücks-Raum ist eher klein, so das wir die nächsten Tage das Frühstück auf einem Tablett immer mit auf unser Zimmer genommen haben. Beim Hotel-Frühstück sah alles sehr gut aus, es gab die üblichen Cerialien, eine Kaffee-Tee-Maschine mit wirklich gutem Kaffee, Bagels, Toast, ein Waffeleisen um sich selber Waffeln zu backen, Danish-Gebäck, auch Eier und Würstchen, gekochte kalte Eier, Joghurt, Obst. Aber heute wollten wir ja brunchen gehen – so wurde es nur ein erster Kaffee.

Wir haben in Ruhe geduscht und uns fertig gemacht. Das Wetter soll heute leider nicht so doll werden. Es war etwas grau, aber warm.

Erste Fahrt mit der Subway nach Chelsea und Bummel über die Highline

Wir sind die leeren Strassen in Midtown zur Subway in der 53St. gegangen und haben unsere Unlimited Metrocard gekauft. Mit der können wir die ganze Woche soviel fahren, wie wir wollen.

Wir sind zur 23St. gefahren und in Chelsea bis zur Highline gebummelt. Mit einem kurzen Einkehrschwung in einen CVS Laden, die ersten vergessenen Dinge kaufen. Dann gingen wir auf der Highline zur 30St. . Eigentlich wollten wir vorher runter, aber das ging nicht, bzw. wir haben den Treppenabgang übersehen. Man ist auf der Highline, der alten Bahntrasse, die jetzt ein schöner Park über den Strassen von New York ist, immer damit beschäftigt auf die umliegenden Häuser zu gucken, die Pflanzen zu bewundern und ab und zu sind dort auch einfach Kunstgegenstände zu finden.

Brunch im Secret Garden

Dann ging es zu unserer Brunch Hotel McKittrick auf dem versteckten Rooftop Garden „Gallow Green“. Der Eingang von dem alten Luxus-Hotel, das heute gar kein Hotel mehr ist, sondern Bar, Eventraum, Theater, war eher unscheinbar. Ein Schriftzug an der Wand, eine Tür und 2 Angestellte, die unsere Reservierung überprüften.

Dann durften wir in den alten Fahrstuhl. Der schien noch original zu sein, den wir durften ihn nicht selber bedienen, das machte eine Angestellte. Das Hotel galt in den 1920/30 als eines der Luxus-Hotels New Yorks. Dann kam der Weltkrieg und das Hotel machte pleite und blieb leer stehen. Es gibt hier eine Webside von einem New York Location Scout, bei der man das verlassene Gebäude sehen kann.

Jetzt wurde das Hotel renoviert und auf dem Dach eine Art Garten und Bar gebaut. Beim Aussteigen aus dem Fahrstuhl stand man in einem alten Raum mit alten Telephonboxen (original?) und weiteren alten Gegenständen wie die Steckkarten der Gäste, Schlüssel-Bords, etc. aus dem Hotel. Dann ging es eine weitere Treppe hoch und man stand sofort in einem mit Pflanzen und Grün überdachter Garten, auf dem Boden gab es alte Bahngleise, ausrangierte Zugabteile, die jetzt als Bar oder überdachte Sitzmöglichkeiten diente. Es gab überall Tische, Sitzecken, Bars, Hochbeete, Topfpflanzen und wunderbares Büffet.

Wir konnten wählen zwischen süßem Gebäck, French Toast (ein Rezept gibts hier), Tomatensalat, Quionoa-Salat, frischer Rollbraten mit Kruste und ein ganzer Lachs wurden von Kellnern aufgeschnitten und auf die Teller gelegt, es gab Garnelen, frisches Obst, Granola. Es gab es eine Omelette Station und Bars zum selbst bedienen mit Sekt und Säften – herrlich!
Eine Band spielte etwas später Live Musik, sehr cool mit Querflöte, Schlagzeug und Synthesizer im Stil der 70er.

Wir saßen gut 2 Stunden da und gingen mehrfach zum Büffet um uns nachzunehmen. Auch an der Saft- und Sektbar bedienten wir uns öfter. Es war perfektes Sommerwetter mit leichtem Wind, es kamen immer mehr Gäste zum Frühstücken und wir genoßen den schönen Start in den Tag. Dann mussten wir leider für neue Gäste Platz machen, was wir beim Reservieren gewusst haben.

Bummel durch Chelsea zum Union Square

Wir wollten dann zu Dave‘s – einem alten Jeans-Geschäft, das wir noch von unserem ersten Besuch Ende der 90er kannten, um meine Geburtstags-Gutscheine einzulösen. Dafür bummelten wir am Chelsea-Park entlang, vorbei an der Church of the Holy Apostles, wo die Strasse tatsächlich eine kleine Kurve machte. Das ist in dem graden Straßen-Gitternetz von New York ja erst selten.

Zwischen der 16 und 17St, auf der 6 Ave. fanden wir den Jeansladen und ich hab auch 2 passend Jeans gefunden und konnte meine Gutscheine einlösen. Da wir fast am Union Square waren, wo es eines unser Lieblings-Geschirr-Geschäfte gibt – Fish Eddy – liefen wir gleich das Stück weiter dahin.
Es gab wie immer stapel- und körbeweise Teller, Schalen, Becher, Besteck, Gläser und vieles mehr. Ich kaufte einiges an Tellern und Schalen und deshalb wollten wir erstmal zurück zum Hotel, um alles abzugeben.
Am Union Square war grad Farmers-Markt und Kerstin und Tina liefen nochmal alle Stände ab, ich bliebe derweil mit dem Einkäufen auf einer Bank sitzen und beobachtete die Menschen und Musiker um mich herum.

Am Abend: Die King Cole Bar im St. Regis Hotel

Wir fuhren dann zum Hotel um alle Einkäufe aufs Zimmer zu bringen. Mittlerweile war es später nachmittag und wir ruhten uns etwas aus und machten uns frisch. Dann überlegten wir, was wir heute Abend noch unternehmen wollten.

Bei uns in der Nähe ist das St. Regis Hotel, indem die King Cole Bar beheimatet ist. Und hier wurde der berühmte Cocktail: Bloody Mary erfunden. Da Kerstin fast in jeder Bar, in die wir einkehren, die Bloody Marys probiert, mussten wir hier natürlich hin. Wir beschlossen den Abend hier zu starten.

Also rein in die Klamotte und zu Fuß die Madison Ave. hoch. Die Bar war sehr voll, aber die Dame am Eingang besorgte uns einen Platz. Wir mussten nur etwas warten. Dann gingen wir in den ziemlich dunklen Raum mit dicken Teppich, hohe Spiegel, eine lange Bar in der hinter dem Tresen eines der berühmtesten Bilder von Maxfield Parrish hing. Es zeigt “ Old King Cole „, eine „fröhliche alte Seele“, die nach seiner Pfeife und Schüssel rief, und seine „Geiger drei“. Die Bar kam übrigens in den Filmen „The Devil Wears Prada“, „Hannah und ihre Schwestern“, „The First Wives Club“ und „Gossip Girl“ vor.

Wir wurden zu einem Ledersofa mit kleinem Tisch und einem Sessel geführt und nahmen Platz. Es war ziemlich dunkel, so das wir die Karte gerade so lesen konnten.
Tina und Kerstin bestellten die Bloody Mary bzw. Red Snapper. Den die Bar hat den Cocktail, um die vornehme Kundschaft nicht zu verschrecken, schnell umbenannt und deshalb steht sie auch so auf der Karte. Ich nahm einen Cucumber-Coconut Margarita. Dazu gab es Nüsschen und Knabbereien.

St. Regis Hotel ist ein Luxus Hotel das von John Astor gebaut wurde. Er kam auf der Titanic um. Viele berühmte Personen wohnten hier, wie wir in Vitrinen im Untergeschoss sehen konnten. Die Zimmer waren für die damalige Zeit Luxus pur, mit Butler-Service und einer der ersten Klimaanlagen. Es gibt das Gerücht, das es einen Tunnel zum Hotel Peninsula gab, in dem in der Prohibitionszeit Alkohol geschmuggelt wurde.

Es wurde etwas leerer in der Bar, wahrscheinlich gingen alle zum Dinner. Wir hatten ja nix weiter geplant und es war sehr gemütlich, bei dem schummrigen Licht und leichter Jazz-Musik. Also bestellte Kerstin noch die Texas Variante der Bloody Mary, die sie unbedingt probieren wollte. Etwas später bestellte Tina sich einen Cosmopolitan und ich einen Wodka-Martini. Und wir unterhielten uns und hatten Spaß. Die Nüsschen wurden auch aufgefüllt und so bleiben wir länger als gedacht.

Irgendwann mussten wir aber doch die Bar verlassen, einen 3. Cocktail hätten wir nicht mehr geschafft. Also gingen wir wieder in das warme, nächtliche New York und bummelten nach Hause, mit einem letzten Blick auf das rot-weiß-blau erleuchtete „The Summit“ und daneben the „Metlife“ Building.

Weiter geht zum nächsten Tag: New York: Picknick im Central Park & Wallstreet (Sonntag 3.7.2022)

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1. Tag in New York: Einzug ins Hotel

Freitag 1.7.2022
Best Western, Midtown

Einreise nach New York

Mit dem Transatlantik-Liner Queen Mary 2 sind wir heute Morgen den Hudson hoch nach Brooklyn eingefahren. Hier der Bericht dazu…
Gegen 11:00 Uhr konnten wir von Board gehen. Wir gingen in eine große Gepäckhalle. Die Koffer waren nach den Farben der Anhänger geordnet und standen in der Mitte. Man musste sie selber zusammensuchen. Wir stellten uns an der Immigration, die hier genau wie am Flughafen funktionierte.

Als wir aus dem Gebäude kamen, suchten wir den Taxistand. Hier standen schon viele, viele Leute in einer Schlange an. Es schien sich nichts zu rühren, außer das alle unruhig wurden. Und wir standen in der prallen Sonne. Ich ging nach vorne und fragte eine Dame, die die privaten Town Cars organisierte, was los sei. Sie meinte, da sei jemand zum organisieren für die Taxen da gewesen und jetzt nicht mehr, es würden einfach ein paar kommen – oder eben nicht. Uber wäre eine Alternative…
Ich bin also zurück zu Tina und Kerstin, die in der prallen Sonne unsere Koffer in der langen Schlange bewachten, gegangen und erklärte was ich gehört hab. Tina suchte daraufhin im Handy nach der noch nie benutzten Uber-App.
Zum Glück war die noch da und alle Daten vorhanden, also bestellten wir das erste mal für uns, einen Uber-Fahrer. Es wurde Elvira, die in 3 Minuten kommen sollte… ups?

Wir mussten schnell zum Uber-Sammelplatz, den wir auch nur informell von den Park-Einweisern, die hier alles organisierten, erfahren haben. Ausgeschildert war er nicht.
Ich guckte um die Kurve bei dem Fähranleger und da war Chaos, die Autos kamen nur langsam voran. Also ging ich wieder zurück zu den anderen. Und nach 5-10 Minuten erschien Elvira: „Are you Tina?“ und schmiss unsere 6 Koffer gekonnt in den großen KIA.

Wir fuhren durch den Stadtteil Red Hook (Brooklyn), das vom Wagen aus sehr toll und noch mehr erschlossen als vor ein paar Jahren aussah. Dann fuhren wir durch den Tunnel nach Downtown und hoch am East-River zu unserem Best Western Hospitality Hotel in der 49th.

Unser Apartment-Hotel in der 49th

Wir kamen im Hotel leider noch nicht in unsere Zimmer, konnten aber unsere Koffer im Gepäckraum abstellen.
Mittlerweile war es später Mittag und wir hatten Hunger. Also gingen wir über die Lexington Ave. runter zum Bryant Park, vorbei an der New York Public Libary. Dort haben wir im Park Grill Restaurant draußen, mit einer Zeltüberdachung an einem schönen Tisch gesessen und einen großen Salat gegessen und dazu Weißwein und Bloody Mary genossen.

Es war sehr warm und sonnig. Da wir ab 15 Uhr in unsere kleine Wohnung durften, gingen wir zurück zum Hotel Best Western Plus Hospitality. Wir hatten für heute nicht wirklich viel geplant. Im Hotel checkten wir in unsere kleine Wohnung ein. Mit all den Koffern und Taschen ging es in den 4. Stock in unsere „Wohnung“: 2 Schlafzimmer, kleine Küche, großes Wohnzimmer, ein Bad mit Dusche. Und natürlich mit einer lauten Klimaanlage. Im Kühlschrank gab es einen kleinen Welcome-Basket mit Wasser, Chips und Keksen. Die Räume waren nett eingerichtet. Es gab reichlich Schrank- und Kommoden-Platz. Ein Tisch mit Stühlen, ein SchlafSofa. Alles kein neues Interieur, aber okay. Wir packten nicht aus, sondern beschlossen gleich zum Supermarkt ein paar Straßen weiter zu gehen.

Unser erster Einkauf im Supermarkt

Den Weg dahin bummelten wir langsam die Strassen längs und machten viele Fotos. Dabei stolperten wir auch über den Amster Yard – einen kleinen, wunderhübschen Hinterhof. Wie wir später recherchierten, wurde es von James Amster um 1944 renoviert. Eigentlich sollten diese schmalen, 1 bis 4-stöckigen Häusern aus dem 19 Jahrhundert, die als Geschäfte dienten, abgerissen werden. Hier in den kleinen Geschäften soll sogar Jackie Kennedy eingekauft haben. Heute gehört es Spanien, die hier ein Institut haben. Und es gehört zu den New York City Landmarks.

Der Supermarkt, den wir auf Google Maps gefunden haben, war etwas kleiner und auch teurer. Wir zahlten für Melone, Gurke, Tomate, Käse, Chips, Hafer Milch und Wasser mit Spritz um die 80,- Dollar. Wie immer ist das erste mal nach so langer Zeit in einem US-Supermarkt alles spannend und neu und so brauchten wir auch eine Weile bis wir alles hatten.

Zurück im Hotel beschlossen wir, heute nicht mehr rauszugehen und in Ruhe auszupacken, uns einzurichten und das WLAN zu nutzen. Hatten wir auf dem Schiff ja nicht und so konnten wir ein paar Social Media Kanäle bedienen und Freunden und Familie über WhatsApp kontaktieren oder telefonieren. Wir waren den Abend gut beschäftigt und konnten uns in Ruhe einrichten und mit dem restlichen Wein vom Schiff auf den 2. Teil unserer Reise anstoßen.

Hier geht es zum nächsten Tag: New York – New York Brunch & eine klassische Bar (Samstag den 2.7.2022)

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Tag 10. – Queen Mary 2: Der Höhepunkt – die Einfahrt nach New York-City

Freitag 1.7.2022

Der Wecker stand heute morgen auf 4:10 Uhr. Und wir waren tatsächlich vorher wach. Nachdem der Kapitän gestern Abend gefühlt vor New York im Kreis geschwommen ist, merken wir jetzt das Manövrieren des Schiffes. Der Lotse kam um 4:00 Uhr an Bord um die Queen Mary 2 in den Hafen von Brooklyn, Red Hook zu lotsen.

Ich hab geduscht, wir haben uns angezogen und jetzt gucken wir mal, wo wir die Einfahrt nach New York gut gucken können.

Mit dem Sonnenaufgang in Richtung Manhattan

Wir sind auf das Deck 13 gegangen, es waren schon einige Gäste hier oben. Vorn am Bug war bereits alles voll. Noch war es dunkel, aber man konnte den silbernen Streifen am Horizont sehen, wo die Sonne aufgehen wollte. Die Verrazzano-Narrow-Bridge war bereits vor uns. Man konnte anhand der Bojen im Wasser den Fahrtweg erahnen. Rechts konnte man bei Brighton Beach und Coney Island die ersten Lichter glitzern sehen.

Wir kamen der Verrazzano Bridge immer näher und es sah bedenklich so aus, als ob wir nicht drunter durch passen. Aber wir wussten ja, das es funktioniert. Auf unserer Seite ganz oben sahen wir den Brücken Boden ganz genau, die Antennen von Schiff drehten sich weiter, das Schiff glitt durch den Hudson, lautlos mit gefühlten 10 cm Abstand zur Brücke unter ihr hindurch. Begleitet vom „oh“ und „ah´s“ der Gäste an Bord .

Wir fuhren weiter an der Staten Island-Küste (links) und Brooklyn (rechts) direkt auf die Schemen von Downtown New York zu. Es wurde immer heller und die Umrisse der Stadt erschienen aus dem Morgendunst immer deutlicher, wie eine Fata Morgana lag plötzlich New York vor uns. Eingetaucht in das gleißende Rot der aufgehenden Sonne. Und wer die Beschreibung jetzt kitschig findet, der war nicht an Bord. Denn da war es so unwirklich kitschig, wie ich es grad beschrieben habe. Man hätte es sich nicht besser wünschen können. Neben mir brach eine ältere Frau in Tränen aus, sicher auch, weil sie sich scheinbar die Reise so gewünscht hat und sie nun endlich am Ziel war.

Man konnte die Freiheitsstatue links vom Schiff sehen, sie sah von dem hohen Schiff recht klein aus. Eine Staten Island-Fähre fuhr langsam vorbei zum Terminal im Battery Park. Ein NYPD-Boot rauschte schneller an uns, Richtung East-River vorbei.
Dann kam der kleine Schlenker vom Schiff, als sie in den East-River einbog, um in Brooklyn, Red Hook an den Pier anzulegen.
Links lag die Freiheitsstatue, Downtown New York mit all den neuen Hochhäusern (so ganz hab ich die neue Skyline immer nicht nicht erfasst), davor Governers Island. Immer deutlicher schob sich das Bild vor das Schiff. Langsam dahingleitend, dabei klangen die Glocken der Bojen wie Kirchenglocken, die die Einfahrt der Queen Mary begleiteten. Die Sonne bestrahlte die Szenerie und es wurde immer heller – es war unglaublich.

Und dann legten wir in New York an. Langsam leerte sich das Sonnendeck, wir trennten uns nur ungern von dem Anblick, aber wir wollten ja noch frühstücken.

Die letzten Stunden auf der Queen Mary 2

Tina duschte noch schnell, dann ging es ein letztes Mal in das Britannia Restaurant. Heute waren die Frühstückszeiten sehr früh. Und da wir nicht wissen, wann wir das nächste Mal so gutes Frühstück bekommen, haben wir nochmal richtig zugeschlagen und alles bestellt, was wir hier so gerne essen: Pancakes, Toast, Eier, Smoothie, Bircher Müsli…

Tina und Kerstin haben sich anschließend nochmal hingelegt, ich ging an das Pooldeck mit Blick auf die Skyline von New York und nutze das mobile Netz. Die Telekom meldet sich tatsächliche sofort beim einschalten des WLans, endlich gibt es Travel & Surf Pakete direkt am Handy zu kaufen. Ich schickte ein paar Fotos ins www. schrieb Tagebuch, damit ich ja nichts vergesse und hab in Deutschland mit der Familie telefoniert.

Noch hatten wir etwas Zeit, bis wir in die Grand Lobby zum ausreisen durften und so sind wir noch etwas rumgelaufen und haben die letzten Fotos gemacht.

Dann holten wir alles an Handgepäck, kontrollierten unsere Kabinen, ob wir nix vergessen haben und gingen auf Deck 3 zum Auschecken. Wir waren Gruppe lila. Und mussten erstmal in der Grand Lobby warten, weil die Immigration so voll war.

Einreise nach New York

Nach 1 Stunde ging es von Bord. Unsere Bord-Karten wurden gescannt und schon standen wir auf der Gangway vom Schiff.
Und dann hatten wir amerikanische Boden unter den Füßen. Ziemlich hässlichen Beton-Boden in einer großen Gepäckhalle. Die Koffer waren nach den Farben der Anhänger geordnet und standen in der Mitte. Man musste sie selber zusammensuchen. Wir hätten auch einen Trolly und Porter nehmen können, das kostet aber.

Wir stellten uns an der Immigration an. Das dauerte ziemlich lang. Irgendwann standen wir vor dem Officer und ließen unsere Reisepässe checken.

Als wir aus dem Gebäude kamen, suchten wir den Taxistand. Hier standen schon viele, viele Leute in einer Schlange an. Es schien sich nichts zu rühren, außer das alle unruhig wurden. Und wir standen in der prallen Sonne. Ich ging nach vorne und fragte eine Dame, die die privaten Town Cars organisierte, was los sei. Sie meinte, da sei jemand zum organisieren für die Taxen da gewesen und jetzt nicht mehr, es würden einfach ein paar kommen – oder eben nicht. Uber wäre eine Alternative…


Ich bin also zurück zu Tina und Kerstin, die in der prallen Sonne unsere Koffer in der langen Schlange bewachten, gegangen und erklärte was ich gehört hab. Tina suchte daraufhin im Handy nach der noch nie benutzten Uber-App.
Zum Glück war die noch da und alle Daten vorhanden, also bestellten wir das erste mal für uns, einen Uber-Fahrer. Es wurde Elvira, die in 3 Minuten kommen sollte… ups?

Wir mussten schnell zum Uber-Sammelplatz, den wir auch nur informell von den Park-Einweisern, die hier alles organisierten, erfahren haben. Ausgeschildert war er nicht.
Ich guckte um die Kurve bei dem Fähranleger und da war Chaos, die Autos kamen nur langsam voran. Also ging ich wieder zurück zu den anderen. Und nach 5-10 Minuten erschien Elvira: „Are you Tina?“ und schmiss unsere 6 Koffer gekonnt in den großen KIA.

Wir fuhren durch den Stadtteil Red Hook (Brooklyn), das vom Wagen aus sehr toll und noch mehr erschlossen als vor ein paar Jahren aussah. Dann fuhren wir durch den Tunnel nach Downtown und hoch am East-River zu unserem Best Western Hospitality Hotel in der 49th.

… und unsere Woche auf der Queen Mary 2 war zuende und unsere Zeit in New York begann

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Tag 1 – Queen Mary 2: Und jetzt geht unsere Reise los…

Mittwoch 22.6.2022

„In 20 Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über Dinge,
die du nicht getan hast als über Dinge, die du getan hast.
Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen.
Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche.
Träume.“

Mark Twain

Heute ist es soweit – in ca. 2 Stunden fährt Tina mit dem Taxi los, holt mich und meine 2 großen Koffer ab und wir fahren nach Steinwerder zum Cruise-Terminal um auf der Queen Mary 2 einzuchecken.
Kerstin kommt direkt aus Berlin mit dem Zug und fährt dann ebenfalls mit dem Taxi zum Terminal.

Das war eigentlich anders geplant, aber Kerstin hat sich eine dicke Erkältung eingefangen und wollte gestern Nacht noch zuhause bleiben. Ursprünglich wollte sie gestern schon zu mir kommen.

Gestern war bis jetzt der spannendste Tag unserer, noch nicht mal angetretenen, Reise: der Covid-Test stand uns allen bevor. Schon die ganze Woche waren wir nervös, testeten uns ständig, trugen überall Maske. Das war anstrengend, aber wir wollen ja unbedingt die Reise antreten. Und am Abend vorher hatten wir dann alle unseren Test mit Negativen Ergebnis in der Hand – Puh…

Unsere Eincheck-Zeit beginnt um 14:15 Uhr, so konnte ich heute morgen alles entspannt angehen. Auch mal ganz schön, nicht in der Nacht aufstehen zu müssen, um in Hektik zum Flughafen zu fahren.

Jetzt heißt es warten…

Tina hat mich mit dem Taxi abgeholt und wir haben meine 2 Koffer und mein Handgepäck eingeladen. Mit soviel Gepäck sind wir noch nie gereist. Aber auf dem Schiff wird abends festliche Kleidung erwartet. Und wir haben uns dafür mal alle Kleider und Geschmeide, die wir so hatten, zurecht gelegt und eingepackt.

Der Taxifahrer fuhr uns dann bei strahlendem Sonnenschein durch Hamburg und über die Köhlbrandbrücke (immerhin die zweitgrößte Strassenbrücke Deutschlands) in den Hafen. „Da ist sie“ Tina sah die Queen Mary 2 zuerst in Steinwerder am Terminal liegen. Und die Schlangen beim einchecken. Wir gaben unsere Koffer ab und warteten auf Kerstin die ja aus Berlin kam. Dabei gingen wir etwas um den Terminal herum, denn das Schiff haben wir tatsächlich immer noch nicht in Gänze gesehen. Der Terminal verdeckt es und wir konnten nur durch einen Zaun den Bug der Queen Mary 2 sehen.
Während wir da so standen, sprang Kerstin plötzlich vor uns – wir hatten zwar in jedes ankommende Taxi geguckt, sie aber gar nicht gesehen.

Wir stellten uns in die Schlange zum einchecken an. Ein junger Mann kontrolliert unsere Boarding Pässe und schickte uns zu einem anderen Eingang. Hier wurden wir als erstes nach unseren Covid Test gefragt und die Gesundheits-Fragen, die wir ja schon online auf der Cunard-Website beantwortet hatten, wurden nochmal abgefragt

Dann ging es in die eigentliche Schlange zum Check in.
Und wir warteten. Und gingen etwas vorwärts. Und warteten. Und es ging wieder etwas vorwärts… 2 Stunden dauerte es, bis wir endlich vor einem Check in Mitarbeiter standen. Dabei hatten wir ja schon alles im Internet ausgefüllt und elektronisch eingecheckt… aber, wie uns dann nach 2 Stunden warten, eine junge Dame sagte, hatten sie Probleme mit dem Internet.

Endlich ging es weiter und unsere Boarding-Pässe wurden mit den Angaben, die wir online auf der Cunard-Website (mit login auf die persönliche Reise) gemacht hatten und dem Esta-Antrag (es ging ja nach Amerika) verglichen. Warum man dafür das Internet brauchte, hat sich uns nicht erschlossen. Wir durften weiter durch die Handgepäck-Kontrolle, die wie auf einem Flughafen aufgebaut war. Anschließend gab es eine Passkontrolle durch den deutschen Grenzschutz. Und da durften wir ohne Kontrolle passieren (Deutscher Reisepass zahlte sich hier aus) und endlich ging es aufs Schiff.

Endlich auf dem Schiff…

Dann ging alles so schnell, das wir gar nicht richtig mitbekamen, das wir plötzlich im Schiff waren. Wir gingen die lange Gangway längs, bogen auf die kleine gläserne Brücke, zeigten unsere Boardingpässe und hatten auf einmal dicken Teppich unter den den Füßen. Wir wurden vom Empfangs-Personal freundlich begrüßt und gleich zu den richtigen Fahrstühlen geleitet. Das wir uns da schon in der berühmten „Grand Lobby“ vom Schiff befanden, haben ich gar nicht richtig wahrgenommen.

Wir fuhren auf Deck 12 und gingen links in die Gänge. Unsere Kabinen befanden sich etwas „versteckt“ im „odd“-Gang (die liegen etwas hinter einer Wand, an der man vorbeigehen kann). Unsere Koffer standen schon davor, unsere Zimmerkarten bzw. die Bordkarten, die auf dem Schiff gleichzeitig Kreditkarte, Schlüssel und „Schiffsausweis“ sind, steckten an der Zimmernummer in einem Briefumschlag. Kerstins Zimmer ist direkt neben unserem Zimmer.

Unser innenliegender „Stateroom„ hatte 2 Einzelbetten an den Seitenwänden, dazwischen war erstaunlich viel Platz, davor gab es noch einen kleinen Tisch und Sessel, ein Schreibtisch mit Stuhl und ein Fernseher der bereits mit dem Sicherheits-Video lief.
Am Eingangsflur entlang waren die Kleiderschränke, Schubladen und sehr viel Stauraum (und die Rettungswesten! ). Das Bad ist natürlich klein, aber alles da.

Wir suchten erstmal den versprochenen Sekt. Im Kühlschrank wurden wir fündig. Kerstin kam zu uns rüber, sie hatte ja alleine eine Kabine. Und dann stießen wir auf unsere Reise an. Unsere Reise, über den Atlantik nach Amerika mit einem Oceanliner, auf die wir fast 2 Jahre gewartet haben.

Nun ging es ans auspacken. Die vielen Kleider, die wir abends zu den Events tragen wollten, passten auf alle Bügel. Die Schubladen füllten sich mit Kleinkram.
Nebenbei sahen wir im Fernseher das Sicherheitsvideo. Wir sollten uns dann auch zügig an unserem Evakuierungs-Sammelpunkt treffen. Das wurde vom Bordpersonal kontrolliert. 
Unser Kabinen-Stewardt Albino klopfte bei uns an und stellte sich vor. Er würde noch bis Southampton für uns sorgen, dann fliegt er nach 9 Monaten Arbeit nach Hause auf die Philippinen. Und freute sich schon sehr drauf. Unser darauf folgender Steward war sehr nett, stellte sich uns aber nie direkt vor.

Und weil das Schiff ja um 19:00 Uhr auslaufen sollte, entschieden wir uns, heute das Dinner um 18:00 Uhr im Britannia zu Canceln und im Kings Court Buffet Restaurant etwas zu essen. Wir hatten im Vorfeld einen festen Dinner-Termin im Britannia-Restaurant angegeben und uns für den frühen Termin um 18 Uhr entschieden.

… und dann kam alles anders.

Auf dem Weg zum Büffet ließen wir unsere Bordkarten von einem Steward, an unserem besagten Sammelpunkte, für den Fall einer Evakuierung, scannen. So wollten sie überprüfen, das jeder Passagier auch die Sicherheitsvorkehrungen gesehen und verstanden hat.

Das „Kings Court“-Büffet-Restaurant hat viele Stationen mit tollen Gerichten mit Fisch, Fleisch, Gemüse, es gibt Desserts, Eis, Getränke, Salate, Käse und Brot. Für dieses Restaurant muss man sich nicht schick machen und viele nutzen es auch während der Überfahrt, wenn sie es legerer mögen.

Wir suchten uns etwas Gemüse, Fleisch, Brot und Käse – vor Aufregung hatten wir nicht wirklich großen Hunger. Obwohl wir den ganzen Tag wenig gegessen haben.

Und dann kam die Durchsage vom Kapitän Andrew Hall, das die Queen Mary heute nicht mehr aus Hamburg auslaufen kann. Ein anderes Schiff hatte Vorrang.
Das war für uns ein Hammer – denn nicht nur, das wir uns wirklich sehr darauf gefreut haben, die Elbe und Hamburg vom Wasser aus zusehen. Wir hatten auch Freunden und Familie Bescheid gesagt, die jetzt alle am Strand in Altona und Blankenese waren, um uns zuzuwinken und zu verabschieden.
Glücklicherweise hatten wir noch LTE-Netz auf den Handys, so konnten wir allen Bescheid sagen.

Der Hamburger Hafen bei Sonnenuntergang

Wir gingen etwas auf dem Schiff herum und landeten im Lions Pub. Wir fanden einen Platz in den schweren Ledersesseln, mit Blick auf den Hafen. Auf den Schreck mit dem verzögerten Start brauchten wir erstmal einen Cocktail.

2 Bloody Marys und einen Cosmopolitan später suchten wir eine neue Location auf. Auf „unserem“ Deck 12 ist auch der Poolraum, hier gingen wir raus an Deck.
Das Wetter war traumhaft, leichter Wind, Abendsonne, wir konnten den geschäftigen Hamburger Hafen aus nächster Nähe sehen. Etwas tiefer auf dem Pooldeck am Heck mit der Poolbar fanden wir einen Liegestuhl, auf dem wir zu dritt sitzen konnten. Tina holte an der Bar für uns noch einen Weißwein und wir saßen einfach da und genoßen den wunderbaren Sonnenuntergang über Hamburg.
Natürlich machten wir dabei jede Menge Fotos, von den großen Lastenkrähnen, den Flaggen, ein bisschen „Titanic“-Fotos a la Kate und Leonardo, kleine Filme von der Stadtansicht mit der Elb-Philharmonie und telefonierten nochmal mit der Familie am Strand.

Irgendwann wurde es aber kalt und dunkel und auch spät. Und wir gingen auf unsere Zimmer. Kerstin war ja noch erkältet und vor allem sehr früh aus Berlin losgefahren und ging ins Bett.
Tina und ich gingen doch nochmal durch das Schiff, weil wir etwas Hunger hatten. Jetzt legte sich der Streß der letzten Tage etwas. Aber das Kings Court war bereits geschlossen.
Wir fanden beim Bummeln noch das Aussendeck, den gläserneren Aussichts-Fahrstuhl, den Spa- und Wellness-Bereich. Im Lions Pub war viel los und die Stimmung gut. Aber jetzt waren wir auch müde und gingen aufs Zimmer.

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