Beiträge mit dem Schlagwort: Natchez

6. Tag: Es geht über Baton Rouge und Natchez nach Vicksburg

Am Missisippi entlang nach Vicksburg

Donnerstag 16.6.2011
Hotel: Quality Inn & Suites
Tina und ich wurden am Morgen bereits gegen 6 Uhr wach und sind im Nachthemd durch die Etage gehüpft. So müssen sich die Kinder in dem herrlichen Haus gefühlt haben. Wir konnten einen herrlichen Sonnenaufgang über dem Mississippi sehen, ganz allein in diesen tollen Räumen. Der Abschied fiel uns nicht leicht von Nottoway.

Erster Stop in Baton Rouge

Aber trotzdem saßen wir pünktlich um 8:45 Uhr im Auto Richtung Baton Rouge. Es ging  über den Mississippi, über die Scenic Route zum  Louisiana  State Capitol und dem Old State House. Im Capitol war einiges los. Die Taschen wurden kurz durchleuchtet, aber alle waren freundlich und herzlich. In der Eingangs-Halle war es richtig voll: es fand gerade eine Debatte statt und Krankenschwestern feierten hier ihren Abschluss. Wir sind etwas rumlaufen und haben uns alles angesehen – der Gouverneur hat sogar einen eigenen Lift. 

Dann haben wir uns ins Gästebuch eingetragen (immer sehr wichtig hier für die Statistik) und man hat uns auf einer Karte gezeigt wie wir zum Old State House kommen.

Old State House
Baton Rouge – Old State House

Das alte State House ist heute ein Museum. Hier wollten wir nur kurz die beeindruckende Glasdecke fotografieren, aber eine Mitarbeiterin hat uns erst mal 15 Minuten die Geschichte von Baton Rouge erzählt. Wir wollten ja nicht unhöflich sein und haben sie nicht unterbrochen. Der Giftshop war auch sehr nett 

Auf dem Old River Highway zur Greenwood Plantage

Auf der 61. dem Old River Highway, fuhren wir Richtung Greenwood Plantation, die bei  “Fackeln im Sturm “ die Plantage Resolute von Justin LaMotte war. Die Baumwollplantage wurde 1830 errichtet. 1850 wurde sie in eine Zuckerrohr-Plantage umgewandelt und mit rd. 750 Sklaven bewirtschaftet. Ihr Besitzer William Barrow war einer der Anstifter zur Loslösung von der Union. 1960 brannte sie, verursacht durch einen Blitzeinschlag, ab. Erst 1984 wurde sie nach langen Jahren der Suche nach alten Fotos und Plänen wieder im alten Glanz aufgebaut. Wir haben uns für 3 $ nur den Garten angesehen. Es war auch außer uns niemand da…

Lunch in Mummys Cupboard

Auf dem Weg nach Natchez mussten wir dann eine Vollbremsung hinlegen – fast wären wir an Mummys Cupboard vorbeigefahren. Aber zum Glück ist das Haus, in Form einer typischen „Köchin aus den Südstaaten“ nicht zu übersehen. Wir bekamen gerade noch etwas Lunch – den Kuchen nahmen wir für abends mit.

Heißes Pflaster in Natchez

Dann ging es nach Natchez rein. Natchez wurde 1716 mit dem Bau eines Fort (Fort Rosalie) von den Franzosen gegründet und ist nach dem Indianerstamm, der hier siedelte benannt. 1729 kamen fast alle Franzosen bei einem Indianeraufstand ums Leben. Im Jahr darauf wurden bei einem Gegenanschlag der Franzosen so gut wie alle Indianer vernichtet.

Wir parkten am Visitor Center am Anfang des Historischen Viertel. Und dachten, wir bewegen uns mal ein bisschen und gehen zu Fuß… Keine gute Idee, bei den Temperaturen. Wir haben nicht viel gesehen, weil es viel zu heiß war und uns die Zeit davon lief. Statt der Häuser von Außen, haben wir lieber eine Fotoausstellung in einer der Villen angesehen. Hier hatte der Ortsansäßige Fotograf alte Fotografien restauriert und zu einer Ausstellung zusammengefügt. Dann gingen wir noch in die St. Mary Basilica. Hier gefiel uns die helle, weiße Einrichtung und der hellblaue Sternenhimmel.

Die „unvollendete“ Plantage Loogwood

Ganz wichtig auf unserer Liste – die Longwood Plantage – , in „True Blood“ – der Wohnsitz des Vampirkönigs. Sie liegt praktisch bei Natchez und wir wollten sie schnell noch ansehen – allerdings machte sie bereits um 16:30 Uhr zu und es war schon 17:00 Uhr… wir sind einfach trotzdem den schmalen Weg (ich glaube sogar, entgegen der Fahrtrichtung) zu der riesigen, achteckigen und unfertigen Villa gefahren und haben noch schnell ein paar Fotos machen können…  

Dr. Haller Nutt wollte dieses Traumhaus für seine Frau Julia bauen. Die Handwerker kamen aus dem Norden. Als der Bürgerkrieg ausbrach, flüchteten sie aus Angst  vor Übergriffen der Bevölkerung. Deshalb blieb der Innenausbau unvollendet. Nur das Kellergeschoss war fertig, in dem die Familie über Jahre wohnte.

Über das schöne Port Gibson fuhren wir dann nach Vicksburg und stiegen in unserem vorgebuchten „Quality Inn“ ab. Schluss mit Luxus, knallharter Motel-Alltag… Aber für den Preis geht das in Ordnung. Frühstück ist ok, waschen kostenlos und ein Pool ist auch da…

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7. Tag: Rund um Vicksburg

Entlang des alten Natchez-Trail

Freitag 17.6.2011
Hotel: Quality Inn & Suites

Die Übereste der größten Plantage: Windsor Plantage

Nach dem typischen Motel-Frühstück mit Cerialien und Toast, fuhren wir praktisch erstmal ein Stück zurück Richtung Natchez – wir wollten zu der Windsor Plantage.

Nur 23 Säulen sind vom ehemals größten Plantagenhaus übrig geblieben. Die Baumwollplantage hatte 32 Zimmer, jedes mit einem Kamin ausgestattet. Es wurde 1860 fertiggestellt, das Gebäude hat den Bürgerkrieg überstanden, ist dann aber leider 1890 abgebrannt. Der Brand wurde durch eine Zigarette ausgelöst. Mark Twain soll hier auch einmal zu Gast gewesen sein.

Im historischen Jefferson College

Dann ging es weiter zum Historic Jefferson College – was als „West Point-Akademie“ in Fackeln im Sturm herhalten musste (das eigentlich West Point liegt oberhalb von New York – da waren wir auch schon). Es ist nach Präsident Thomas Jefferson benannt. Das College wurde im Jahr 1811 eröffnet. Jefferson Davis, späterer Präsident der konföderierten Staaten, ging hier auch zur Schule.
Natürlich liefen wir alles ab und fotografieren uns dort, wo auch schon „Orry“ und „George“ standen. 

Picknick auf Indianer-Pfaden

Dann ging es für einige Meilen auf den Natchez Trace Parkway. Bereits vor 8.000 Jahr schlugen Indianer hier einen Weg durch die Wälder. Es sind noch einige typische Mounds (Erdhügel) der Indianer zu erkennen. Auf einen sind wir bei der Mittagshitze auch geklettert.

Der Natchez Trade war der bedeutendste Handelsweg und wurde um 1840 dann von den Fluss-Booten und später von der Eisenbahn verdrängt. Der Parkway beginnt in Natchez und endet in Nashville. 
Zwischendurch kann man auch mal kurze Walks machen oder picknicken. Wir haben uns fürs Picknick entschieden. Und fanden auch ein perfektes schattiges Plätzchen, da hätten wir sogar grillen können. Und haben unsere Vorräte ausgepackt. Frischkäse, Tomaten, Cräcker – das ist bei uns immer in der Standart-Kühltaschen-Ausrüstung dabei.

In Downtown Vicksburg

Nachdem wir uns ausgeruht hatten, fuhren wir weiter nach Vicksburg Downtown. Die Stadt hatten wir uns größer vorgestellt – wir fuhren (nach unserem heißem Erlebnis in Natchez) erstmal mit Auto einmal rum.
Unten am Fluß konnte man sogar noch die die Flutschäden direkt an der Flutmauer sehen – zwei Wochen früher und wir hätten hier nicht fahren können.
Dann haben wir den Wagen geparkt und sind noch zu Fuß rumgelaufen. In Vicksburg gibt es viele kleine Läden zum shoppen. Nicht der übliche amerikanisch Einheitsbrei. Eine Verkäuferin wies uns darauf hin, dass ganz Vicksburg beim Bürgerkrieg ein Schlachtfeld war und die ganze Stadt eigentlich ein Monument sei. „Die Stadt war in Blut getränkt“, so hat sie es formuliert. Morgen früh sehen wir uns dann die Hauptsehenswürdigkeit – den Military Park, das eigentliche „Kriegsgebiet“ vor Vicksburg – an. 

Auf dem Weg zum Hotel sind wir dann doch noch in ein typisches Outlet gegenüber des Motels gegangen. Aber nach fast einer Woche, ist so ein Stopp doch mal gestattet. Morgen geht es dann weiter nach Memphis. Ein Schotte, den wir heute getroffen haben, meinte Memphis sei eine „rough“ City. So nach dem Motto: Mädels bleibt mal lieber im beschaulichen Vicksburg. Aber was würde dann Elvis von uns denken ? Wir haben auch einiges auf dem Zettel in Memphis. Also geht es morgen los.

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