7. Tag in New York: Ein Himmel für Bücher-Fans, endlich eine Rooftop-Bar & unser Abschlussessen

Donnerstag 7.7.2022
Best Western Hospitality Hotel

Ganz entspannt sind wir heute, am letzten Tag in Manhattan, aufgestanden. Wir haben nochmal mit Zuhause mit den Familien telefoniert und unsere Erlebnisse berichtet. Zum Frühstück gab es wie immer Kaffee, Tee, Toast und Cornflakes und dazu „Good Morning, America“ im TV. Schön, wenn man in seinem Zimmer bzw. kleiner Wohnung ohne andere Gäste frühstücken kann.

Die Morgan Library & Museum

Kurz vor 10:00 Uhr sind wir aufgebrochen. Erstes Ziel heute: The Morgan Library & Museum. Gegründet vom Bankier J.P. Morgan mit einer privaten Sammlung an seltenen Schriften, Büchern und Zeichnungen in seinem Privathaus, das er der Öffentlichkeit zugänglich machte. Mittlerweile vergrößerst und angebaut. Wer die Weihnachts-Serie auf Netflix “Dash & Lilli “ gesehen hat, kennt sie aus der Museums-Szene.

Wir hatten keine Tickets reserviert und waren rechtzeitig da. Ein paar Besucher standen bereits vor dem Eingang. Ein Mitarbeiter kam dann raus und wies uns an, in einer Reihe zu stehen, wenn wir keine Tickets hatten, alle anderen durften gleich durchgehen.

Das Museum ist wirklich schön, vor allem für Bücher-Liebhaber. Wir gingen gleich in das, im Stil der italienischen Renaissance angebauten Bibliotheksgebäude. Das wiederum ist mit dem ehemaligen Wohnhaus durch einen lichten Zwischenbau, in dem sich eine Cafeteria und der Eingang befindet, verbunden. Wir gingen durch kleine marmorne Flure mit Skulpturen und Deckengemälden in die eigentlichen Bibliotheken.
Und die sind ein Traum: alle Bücher in Regalen hinter Glas, teilweise mit mehreren Etagen, bzw. Balkonen vor den Regalen, die über geheime Türen, im Regal versteckt, erreichen konnte. Es gab seltene Schriften, Zeichnungen, Buchdrucke. Man konnte z.B. mehrere Ausgaben von Oliver Twist oder von Goethe am Buchrücken erkennen. Wie gern hätten wir alle Besucher rausgeworfen, die Glastüren aufgeschlossen und einen Rotwein aufgemacht, um in Ruhe in den seltenen, alten Ausgaben zu stöbern. Es gab auch Gemälde, alte Schriften in Vitrinen mit Musikstücken oder Briefen. Das alleine alles zu studieren würde Jahre dauern. Wir sahen 3 Räume, verbunden durch die hohen Hallen. Eines davon war das ehemaliges Büro von dem Geschäftsmann J.P. Morgan.

In den oberen Räumen im Haus war eine extra Ausstellung über James Joyce (Ulysses). Im neu gebauten Zwischengebäude gab es Ausstellungen über Popart, im Untergeschosse Gemälde u.a. von Dresden und Italien und vieles mehr.

Im alten Wohnhaus war der Giftshop untergebracht – der tatsächlich riesig war und viele Bücher, Postkarten, Poster und auch etwas andere Geschenk-Ideen hatte. Wir blieben ziemlich lange, es war zu schön in diesen Räumen zu verweilen.

Lunch beim Italiener um die Ecke

Dann wollten wir auf eine Rooftop-Bar in der Nähe etwas trinken… wir fanden sie über Google Map. Aber, als wir davor standen, stellten wir fest das sie bereits seit längerem geschlossen ist. Einige Hotels sollten ihre Webseiten etwas aktueller halten. Und was Rooftop Bars angeht, haben wir grad kein gutes Karma – wir hoffen auf heute Abend.

Wir gingen zurück zu unserem Hotel und beschlossen zu dem italienischen Restaurant “Toscana 49”, das direkt neben unserem Hotel liegt, zum Lunch zu gehen. Schließlich war auch schon der Schauspieler Gary Cole hier😊. Gestern hatten wir ihn ja hier sitzen sehen…

Wir konnten draussen, in den mittlerweile üblichen Holzboxen, auf der Strasse sitzen und bestellen Melone und Schinken, Tomate-Mozzarella und Suppe, dazu gekühlt Weißwein. Soviel wollten wir nicht essen, den am Abend hatten wir ja noch ein Restaurant-Besuch vor uns. Der Service war sehr nett und zuvorkommen, das Essen großartig. Beste Produkte ohne viel Chichi, so soll gute Küche sein.

Ich bin dann als erste in unsere Wohnung gegangen, um mich umzuziehen, Kerstin und Tina kamen später. Dann gingen wir zu Subway, um zum Hudson Yard zu fahren. Hier hatten wir gestern in der Rooftop BarElectric Lemon“ reserviert.

Endlich eine Rooftop Bar

Die Rooftop Bar ist im Equinox Hotel, hat aber einen extra Eingang. Wir fuhren hoch und heute bekamen wir endlich (3. Anlauf!) einen Platz. Die Rooftopbar ist nicht sehr hoch gelegen, hat aber ein paar coole Details, wie den Wasserlauf mit Skulpturen oder den Blick Richtung New Jersey und den Blick nach oben, auf die Hochhauser rund um den Hudson Yard.

Wir bestellten Rose-Sekt, später noch knackiges Gemüse mit Dip dazu, Kerstin bekam Austern als Barfood. Dabei die Leute beobachten und das Wetter genießen – immer wieder schön. Die Aussicht ist toll, noch besser der Blick nach oben. Und auf die Gäste drumherum.

Abschluss-Dinner im „Blue Hill – Family Meal“ von Dan Barber

Unser „Termin“ heute Abend war unser obligatorischen „Abschluss-Essen“ in einem schönen Restaurant. Dafür hatten wir uns das „Blue Hill – Family Meal“ von Dan Barber ausgesucht. Dan Barber, Chefkoch im Sterne-Restaurant „Blue Hill Stone Bar“ und bekannt aus der Netflix-Serie „Chefs Table“ (1. Staffel, 2 Folge), hat in Greenwich Village ein „einfacheres“ Restaurant, in dem man ein Menü bekommt, ohne zu wissen war einem erwartet. Wir wurden aber mehrfach vorher per email gefragt, ob wir irgendwelche Allergien oder Abneigungen beim Essen hätten.

Wir bestellten ein Uber zum Hudson Yard. Das uns leider nicht fand, den das Gebiet hier, ist für normalen Verkehr schwer zugänglich. Also nahmen wir – New York-Style – ein Taxi. Das fuhr uns zum Restaurant “Family meal“ von Dan Barber.

Wir bekamen unseren reservierten Platz in einer Ecke und schon ging das Menü los. Uns wurden nach und nach die Snacks, Vorspeisen, einzelne Gänge hingestellt und erklärt. Eine Karte gab es dazu nicht.

Es gab sehr viel mit frischem Gemüse, aber auch Fleisch. Die Gerichte – aus der Erinnerung und den Fotos heraus:
Rindertartar mit Schnittlauch und Kapern, dazu hauchdünnen Brot Chips. Als Snack kamen 6 verschiedenen Gurkenstücke von seiner Farm im Hudson Valley auf einem Brett mit Ranch-Dip, dazu eine kalte Gurkensuppe im Shot-Glas. Wir sollten die Gurken nach einer ungefähren Reihenfolge probieren, die unterschiedlich knackig, frisch oder fest schmeckten. Es waren Sorten wie Quirk, 7082, Limone oder Itachi. Der Ranchdip dazu schmeckte sehr kräftig nach frisch zubereiteter Mayonnaise.

Dann kamen kleine Puffer mit einer Art Joghurtsauce. Die Puffer aus Gemüsepüree (ich tippe auf wenig Kartoffel und viel Pastinake) waren außen knusprig und innen sehr weich. Als nächsten Gang gab es Radieschen, Zucchini und Rübchen, mit einem unglaublich intensiven und cremigen Pesto. Das Gemüse war klein und jung. Es wurde nur kurz gedünstet und war noch sehr knackig. Die Rübchen waren geviertelt und mit einer Tapenade gefüllt.

Es gab frisches, weiches gebackenes Brot mit aufgeschlagener Ricottacreme. Dann ein feiner Garten-Kräutersalat mit Fenchel, Dill, sehr würzig-knusprigen dünnen Brotcroutons die, so schien es mir, in Tomatenöl gebraten waren. Der Salat war mit einem feinem Champagner-Dressing angemacht. Zu den Vorspeisen hatten wir einen Riesling aus New York, von den Five Finger Lakes.

Das Restaurant war gut besucht, überall liefen Kellner und Kellnerinnen herum. In der Mitte war ein langer Tisch mit einer großen Gruppe an Geschäftsleuten – Holländer, wie wir später erfuhren. Es war eine sehr gemütliche und lockere Atmosphäre.

Aber weiter beim Menü: Als Zwischengang gab es gebackene Eier in einer Pfanne, das Eigelb innen nicht zu fest, darauf ein Ragout aus frischen Erbsen, Zuckerschoten mit den Erbsen in der Hülle und Morcheln in einer grünen, sehr feinen Kräuter-Sauce.
Als der Hauptgang kam, waren wir schon ziemlich satt, es war aber zu gut: Es gab feines Rindersteak, das außen sehr stark gegrillt war, innen rare, aufgeschnitten in Scheiben und eine Art dicke gebratene Wurstscheibe, die sehr in Richtung scharfer Salsicca schmeckte. Ich vermute eine Art Blutwurst, die gebraten wurde. Den schließlich ist Dan Barber dafür bekannt, auf seiner Farm nach dem Prinzip „From the Farm to the Table“ bzw. bei Fleisch „From Nose to tail“ mit den Lebensmittel zu arbeiten.
Es gab als Beilage Mashed Potatos aus lila Kartoffeln, das eher ein Kartoffelstampf war und Dicke Bohnen und Kohlrabi in Schnittlauch-Sahnesauce, Zuckerschoten mit Kapuzinerkresse.
Zum Hauptgericht hatten wir zu einem Rotwein aus Oregon gewechselt.
Das Dessert bestand aus mehreren Kleinigkeiten, frische Erdbeeren von seiner Farm im Hudson Valley, Haselnüsse mit Karamell, dazu ein Pfirsichkompott, Joghurt-Panna Cotta und Granola mit Beerenkompott. Alles in allem ein perfektes Abschluss Essen.

Wir gingen hinaus in das nächtliche, sommerwarme New York und spazierten vorbei am Washington Square zum Astor Platz und fuhren zurück ins Hotel.

Weiter geht es zum letzten Tag in Manhatten… und dann weiter: New York: Eine Fahrt mit einer Limo und eine Nacht im TWA-Hotel (Freitag 8.7. 2022)

Kategorien: Allgemein, Reisen, Transatlantik Hamburg - New York | Schlagwörter: , , , , , , , , , , , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

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