Samstag den 2.7.2022
Best Western Hospitality
Unsere Erste Nacht in New York – wir haben ganz gut geschlafen, ohne Klimaanlage und mit geöffnetem Fenster. Weil das Hotel in einer Seitenstrasse liegt und Wochenende war, hielt sich der Strassenlärm in Grenzen.
Dann hab ich Kaffee und Tee aus dem Frühstücksraum vom Hotel geholt. Der Frühstücks-Raum ist eher klein, so das wir die nächsten Tage das Frühstück auf einem Tablett immer mit auf unser Zimmer genommen haben. Beim Hotel-Frühstück sah alles sehr gut aus, es gab die üblichen Cerialien, eine Kaffee-Tee-Maschine mit wirklich gutem Kaffee, Bagels, Toast, ein Waffeleisen um sich selber Waffeln zu backen, Danish-Gebäck, auch Eier und Würstchen, gekochte kalte Eier, Joghurt, Obst. Aber heute wollten wir ja brunchen gehen – so wurde es nur ein erster Kaffee.
Wir haben in Ruhe geduscht und uns fertig gemacht. Das Wetter soll heute leider nicht so doll werden. Es war etwas grau, aber warm.
Erste Fahrt mit der Subway nach Chelsea und Bummel über die Highline




Wir sind die leeren Strassen in Midtown zur Subway in der 53St. gegangen und haben unsere Unlimited Metrocard gekauft. Mit der können wir die ganze Woche soviel fahren, wie wir wollen.
Wir sind zur 23St. gefahren und in Chelsea bis zur Highline gebummelt. Mit einem kurzen Einkehrschwung in einen CVS Laden, die ersten vergessenen Dinge kaufen. Dann gingen wir auf der Highline zur 30St. . Eigentlich wollten wir vorher runter, aber das ging nicht, bzw. wir haben den Treppenabgang übersehen. Man ist auf der Highline, der alten Bahntrasse, die jetzt ein schöner Park über den Strassen von New York ist, immer damit beschäftigt auf die umliegenden Häuser zu gucken, die Pflanzen zu bewundern und ab und zu sind dort auch einfach Kunstgegenstände zu finden.





Brunch im Secret Garden
Dann ging es zu unserer Brunch Hotel McKittrick auf dem versteckten Rooftop Garden „Gallow Green“. Der Eingang von dem alten Luxus-Hotel, das heute gar kein Hotel mehr ist, sondern Bar, Eventraum, Theater, war eher unscheinbar. Ein Schriftzug an der Wand, eine Tür und 2 Angestellte, die unsere Reservierung überprüften.
Dann durften wir in den alten Fahrstuhl. Der schien noch original zu sein, den wir durften ihn nicht selber bedienen, das machte eine Angestellte. Das Hotel galt in den 1920/30 als eines der Luxus-Hotels New Yorks. Dann kam der Weltkrieg und das Hotel machte pleite und blieb leer stehen. Es gibt hier eine Webside von einem New York Location Scout, bei der man das verlassene Gebäude sehen kann.




Jetzt wurde das Hotel renoviert und auf dem Dach eine Art Garten und Bar gebaut. Beim Aussteigen aus dem Fahrstuhl stand man in einem alten Raum mit alten Telephonboxen (original?) und weiteren alten Gegenständen wie die Steckkarten der Gäste, Schlüssel-Bords, etc. aus dem Hotel. Dann ging es eine weitere Treppe hoch und man stand sofort in einem mit Pflanzen und Grün überdachter Garten, auf dem Boden gab es alte Bahngleise, ausrangierte Zugabteile, die jetzt als Bar oder überdachte Sitzmöglichkeiten diente. Es gab überall Tische, Sitzecken, Bars, Hochbeete, Topfpflanzen und wunderbares Büffet.
Wir konnten wählen zwischen süßem Gebäck, French Toast (ein Rezept gibts hier), Tomatensalat, Quionoa-Salat, frischer Rollbraten mit Kruste und ein ganzer Lachs wurden von Kellnern aufgeschnitten und auf die Teller gelegt, es gab Garnelen, frisches Obst, Granola. Es gab es eine Omelette Station und Bars zum selbst bedienen mit Sekt und Säften – herrlich!
Eine Band spielte etwas später Live Musik, sehr cool mit Querflöte, Schlagzeug und Synthesizer im Stil der 70er.
Wir saßen gut 2 Stunden da und gingen mehrfach zum Büffet um uns nachzunehmen. Auch an der Saft- und Sektbar bedienten wir uns öfter. Es war perfektes Sommerwetter mit leichtem Wind, es kamen immer mehr Gäste zum Frühstücken und wir genoßen den schönen Start in den Tag. Dann mussten wir leider für neue Gäste Platz machen, was wir beim Reservieren gewusst haben.
Bummel durch Chelsea zum Union Square
Wir wollten dann zu Dave‘s – einem alten Jeans-Geschäft, das wir noch von unserem ersten Besuch Ende der 90er kannten, um meine Geburtstags-Gutscheine einzulösen. Dafür bummelten wir am Chelsea-Park entlang, vorbei an der Church of the Holy Apostles, wo die Strasse tatsächlich eine kleine Kurve machte. Das ist in dem graden Straßen-Gitternetz von New York ja erst selten.
Zwischen der 16 und 17St, auf der 6 Ave. fanden wir den Jeansladen und ich hab auch 2 passend Jeans gefunden und konnte meine Gutscheine einlösen. Da wir fast am Union Square waren, wo es eines unser Lieblings-Geschirr-Geschäfte gibt – Fish Eddy – liefen wir gleich das Stück weiter dahin.
Es gab wie immer stapel- und körbeweise Teller, Schalen, Becher, Besteck, Gläser und vieles mehr. Ich kaufte einiges an Tellern und Schalen und deshalb wollten wir erstmal zurück zum Hotel, um alles abzugeben.
Am Union Square war grad Farmers-Markt und Kerstin und Tina liefen nochmal alle Stände ab, ich bliebe derweil mit dem Einkäufen auf einer Bank sitzen und beobachtete die Menschen und Musiker um mich herum.










Am Abend: Die King Cole Bar im St. Regis Hotel
Wir fuhren dann zum Hotel um alle Einkäufe aufs Zimmer zu bringen. Mittlerweile war es später nachmittag und wir ruhten uns etwas aus und machten uns frisch. Dann überlegten wir, was wir heute Abend noch unternehmen wollten.
Bei uns in der Nähe ist das St. Regis Hotel, indem die King Cole Bar beheimatet ist. Und hier wurde der berühmte Cocktail: Bloody Mary erfunden. Da Kerstin fast in jeder Bar, in die wir einkehren, die Bloody Marys probiert, mussten wir hier natürlich hin. Wir beschlossen den Abend hier zu starten.
Also rein in die Klamotte und zu Fuß die Madison Ave. hoch. Die Bar war sehr voll, aber die Dame am Eingang besorgte uns einen Platz. Wir mussten nur etwas warten. Dann gingen wir in den ziemlich dunklen Raum mit dicken Teppich, hohe Spiegel, eine lange Bar in der hinter dem Tresen eines der berühmtesten Bilder von Maxfield Parrish hing. Es zeigt “ Old King Cole „, eine „fröhliche alte Seele“, die nach seiner Pfeife und Schüssel rief, und seine „Geiger drei“. Die Bar kam übrigens in den Filmen „The Devil Wears Prada“, „Hannah und ihre Schwestern“, „The First Wives Club“ und „Gossip Girl“ vor.
Wir wurden zu einem Ledersofa mit kleinem Tisch und einem Sessel geführt und nahmen Platz. Es war ziemlich dunkel, so das wir die Karte gerade so lesen konnten.
Tina und Kerstin bestellten die Bloody Mary bzw. Red Snapper. Den die Bar hat den Cocktail, um die vornehme Kundschaft nicht zu verschrecken, schnell umbenannt und deshalb steht sie auch so auf der Karte. Ich nahm einen Cucumber-Coconut Margarita. Dazu gab es Nüsschen und Knabbereien.
St. Regis Hotel ist ein Luxus Hotel das von John Astor gebaut wurde. Er kam auf der Titanic um. Viele berühmte Personen wohnten hier, wie wir in Vitrinen im Untergeschoss sehen konnten. Die Zimmer waren für die damalige Zeit Luxus pur, mit Butler-Service und einer der ersten Klimaanlagen. Es gibt das Gerücht, das es einen Tunnel zum Hotel Peninsula gab, in dem in der Prohibitionszeit Alkohol geschmuggelt wurde.
Es wurde etwas leerer in der Bar, wahrscheinlich gingen alle zum Dinner. Wir hatten ja nix weiter geplant und es war sehr gemütlich, bei dem schummrigen Licht und leichter Jazz-Musik. Also bestellte Kerstin noch die Texas Variante der Bloody Mary, die sie unbedingt probieren wollte. Etwas später bestellte Tina sich einen Cosmopolitan und ich einen Wodka-Martini. Und wir unterhielten uns und hatten Spaß. Die Nüsschen wurden auch aufgefüllt und so bleiben wir länger als gedacht.
Irgendwann mussten wir aber doch die Bar verlassen, einen 3. Cocktail hätten wir nicht mehr geschafft. Also gingen wir wieder in das warme, nächtliche New York und bummelten nach Hause, mit einem letzten Blick auf das rot-weiß-blau erleuchtete „The Summit“ und daneben the „Metlife“ Building.





Weiter geht zum nächsten Tag: New York: Picknick im Central Park & Wallstreet (Sonntag 3.7.2022)