Mittwoch der 20. Mai
Unser fester Programmpunkt für heute – das 911-Memorial. Die Karten hatten wir online bestellt und ausgedruckt. Gerade in Hoch-Zeiten empfehlenswert. Wir fuhren zum Battery Park und sind dann zum Ground Zero gegangen. Im Museum, das ursprünglich von Daniel Liebeskind konzipiert wurde, später u.a. von Davis Brody Bond fortgeführt und gebaut wurde, starteten wir die Tour. Wir hatten die Memorial App auf unser Handy geladen, so konnten wir über Kopfhörer die Führung hören. Und jeder von uns lief in seinem eigenen Tempo und wohl auch mit seinen eigenen Gedanken durch das Museum.
Es ist sehr gut aufgebaut, führt durch den Tag, an den wir uns alle erinnern. Jeder auf seine Weise. Es gab Ausstellungsräume, die kaum zu ertragen waren, andere zeigten die Zerstörung, die Leistung der Helfer wurde an einzelnen Personen oder ganzen Gruppen gezeigt. Auch wie die Medien in der ganzen Welt über den Tag berichteten.
Vor Jahren standen Tina und ich auf dem Dach des World Trade Centers …
Wir sind danach noch zum den beiden großen Wasserfall-Brunnen gegangen, die als „Fußabdrücke“ der Zwillingstürme vor dem Museum zu sehen sind. Die Stimmung war immer noch verhalten, weshalb mir persönlich die Touristen mit ihren Selfie-Stangen etwas auf die Nerven gingen.
Das Viertel um die ehemaligen Türme wird immer belebter, die Häuser sind größtenteils wieder aufgebaut und auch die Touristen sind hier wieder zahlreich vertreten.
Lunch im Diner
Wir sind langsam zur Fulton Street und von dort zur Pearl Street gegangen. Ein möglichst original Diner war unser Ziel. Und der Pearl Street Diner gehört zu älteren, authentischen und zum Glück etwas versteckten Diner.
Seit über 50 Jahren werden hier im Finanz-District preiswerte Burger, Sandwiches und Suppen serviert. Auch Robert Pattison hat hier schon gegessen – im Film „Remember me“
Die Einrichtung ist alt, das Personal überwiegend auch…ein paar Wall-Street-Bänker sitzen hier neben den Taxifahrern… uns hat es gefallen. Wir haben jeder einen Burger bestellt und Cola dazu, bevor das Essen kam, wurden eingelegte Gurken gereicht – herrlich.
Ein Burger-Rezept gibt´s hier (wir haben ja auch auf der Route 66 oft Hamburger essen…)
Anschließend sind wir im Financal District gebummelt, später zur Prince-Street gefahren und sind am Broadway noch etwas gebummelt (sprich: waren shoppen).
Unsere Einkäufe haben wir in unserem Hotel abgegeben und dann ging es weiter – auf die Suche nach der neuen Lieblings-Bar.
Die 3 B´s – Bücherei, Bryant Park und Bar…
Aber vorher haben wir noch ein Bier in unserem Nachbarhotel „The Strand“ getrunken – sie hatten dort Jever! Das mussten wir testen …
Zu Fuß besuchten wir dann die New York Library – ein schönes altes Gebäude, direkt am Bryant Park.
Die New York Public Library ist eine der größten Bibliotheken von Amerika und eine der drei öffentlichen Bibliotheken in New York City. Das Gebäude in der Fifth Avenue wurde vom Beaux-Arts-Architektenbüro Carrère and Hastings geplant. Die Bibliothek besitzt unter anderem eine Gutenberg-Bibel und eine Ausgabe der Philosophiae Naturalis Principia Mathematica.
Seit 2012 bietet die Bücherei 800.000 Objekte online an. 2014 kamen rund 20.000 historische Landkarten dazu. Die Löwen am Eingang wurden von Edward Clark Potter geschaffen. Laut Wikipedia bekamen sie ca. 1930 von Bürgermeister Fiorello LaGuardia die Spitznamen „Geduld“ (englisch: Patience) und „Tapferkeit“ (englisch: Fortitude). Er wählte diese Namen, weil er dachte, dies seien die Eigenschaften, die die New Yorker brauchten, um die Große Depression durchzustehen.
Die Bücherei tauchte oft in Filmen au, u.a. in dem Film „Spider-Man“ (2002), „The Day After Tomorrow“ (2004), „Ghostbusters – Die Geisterjäger“, natürlich in „Sex and the City: The Movie“ und „Frühstück bei Tiffany“ (1961).
Auf der Rückseite der Bücherei liegt der Bryant Park und dort fand gerade ein „Fan-Fest“ für die New York Rangers (Eishockey) statt. Ein riesiges Picknick mit Musik und guter Laune.
Wird die Campbell-Bar unsere neue Lieblingsbar?
Aber wir wollten weiter zum Grand Central Terminal. Dort am Seiteneingang liegt die Campbell Bar oder auch Campbell Apartment – eine klassische alte Bar, gegründet als Büro in den 1920ern von John W. Campbell. Eine Zeitlang war das Büro nur ein Abstellraum, später bei der Renovierung wurde das „Büro“ als Bar, mit teilweise originalen Möbelstücken eingerichtet. Sogar der alte offene Kamin, indem der Tresor stand, ist noch zu sehen.
Wir hatten Glück, obwohl es rappeldicke voll war, bekamen wir in der Ecke einen kleinen Tisch . Von dort konnten wir das Geschehen in der Bar wunderbar beobachten. Wir bekamen unsere – sehr guten – Cocktails und hatten einen vergnüglichen Abend. Leider war es auch hier ziemlich laut…
Zu später Stunde haben wir dann noch als Bar-Snack eine Käseplatte bestellt – beim dritten Cocktail angekommen brauchten wir nämlich dann mal feste Nahrung zwischendurch. Wenn die Cocktails auch nicht billig sind, so ist die Atmosphäre schon etwas besonderes. Und wir kommen bestimmt wieder.
Es war bereits dunkel als wir auf die 42nd Street zurück gingen, natürlich nicht ohne einen wehmütigen Blick in der Grand Central auf „unsere“ alte Bar (Metazur) zu werfen, die einem Apple-Store weichen musste…
Draussen steppte der Bär, es war Fleet-Week und überall liefen Grüppchen mit Marinesoldaten herum, neben den ohnehin schon vielen Touristen. Am Times-Square kamen dazu noch die vielen verkleideten Gelegenheits-Schaupieler, die mit Touristen ihre Fotos machen wollten (um sich dafür bezahlen zu lassen!). Beschwipst wie wir waren, gingen wir dann aber irgendwann nach Hause…
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